Vorbild DZ Bank Hessischer Finanzminister regt Konsolidierung bei Landesbanken an

Hessens Finanzminister Michael Boddenberg

Hessens Finanzminister Michael Boddenberg: Der CDU-Politiker spricht sich für ein Zentralinstitut im Sparkassen-Sektor aus. Foto: Imago Images / Michael Schick

Im genossenschaftlichen Bankensektor fungiert die DZ Bank seit Jahren als Zentralinstitut: Die Bank unterstützt die einzelnen Regionalbanken in verschiedenen Geschäftsbereichen – so übernimmt das Tochterunternehmen DZ Privatbank das Private Banking und Wealth Management für viele kleinere Regionalinstitute. Im Sparkassensektor dagegen agieren noch immer die unterschiedlichen Landesbanken. Hessens Finanzminister Michael Boddenberg sieht darin ein Hindernis – und sprach sich nun in einem Interview mit dem Handelsblatt (Bezahlschranke) für mehr Konsolidierung bei den Landesbanken aus.

Demnach seien viele Marktmitglieder des Sparkassen-Sektors der Ansicht, dass ein oder zwei Zentralinstitute eigentlich reichen sollten. Der genossenschaftliche Sektor könne mit der DZ Bank dabei als Vorbild dienen, warf Boddenberg ein. Bereits in der Vergangenheit hatte es mehrere Anläufe gegeben, um auch für Sparkassen die Basis eines Zentralinstituts zu bilden. So sollten beispielsweise die Helaba und die Dekabank fusionieren, wegen der Pandemie wurden die Pläne vorerst vertagt. Im Dezember des vergangenen Jahres bündelten Helaba und LBBW immerhin ihre Kompetenzen unter anderem im Verwahrstellen- sowie im Edelmetallgeschäft. Helmut Schleweis, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, gilt als Verfechter eines Sparkassen-Zentralinstituts.

 

Boddenberg ergänzte im Interview zudem, dass man die Helaba – an der das Land Hessen beteiligt ist – zu einer Fusion und weiteren Kooperationen ermutigt habe. Die Helaba-Anteile wolle das Land Hessen weiterhin halten, da die Bank wichtig für Frankfurt und die Sparkassen sei. Zudem seien die regionalen Sparkassen auch noch immer wichtiger Anlaufpunkt für Mittelständler und Privatkunden vor Ort, weil für viele Privatbanken eine Präsenz in der Fläche betriebswirtschaftlich nicht sinnvoll wäre.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen