FAP-Mezzanine-Report 2018 Markt für nachrangige Finanzierungen wächst rasant

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Insbesondere institutionelle Kapitalgeber drängen vor dem Hintergrund des stetigen Kapitalzuflusses durch Vorsorgebeiträge ihrer Versicherten in diesen Markt, stellen ihr Kapital aber verstärkt konservativ und weniger in Form von Direktinvestments, sondern häufiger unter Einsatz entsprechend spezialisierter Fonds zur Verfügung. Während sich 2017 circa 27 Prozent dieser Kreditgeber ausschließlich auf Top-7-Städte konzentrierten, sind es aufgrund sicherheitsorientierter Anlagerichtlinien in 2018 bereits 37 Prozent.

„Eine stabile Konstante im Markt sind Family Offices als finanzstarkes und unternehmerisch denkendes Rückgrat, insbesondere bei Projektentwicklungen“, sagt Hanno Kowalski, Geschäftsführer der FAP Invest. „Verstärkt widmen sich mit institutionellem Kapital gespeiste Fonds diesem Bereich. Auffallend auch in diesem Jahr ist, dass internationale Kapitalgeber nach wie vor eine kaum spürbare Rolle in diesem Markt in Deutschland spielen. Die Stärke der international agierenden Kreditfonds liegt in der Bereitstellung großer Volumina bei konservativen LTVs und kommt hauptsächlich europäischen beziehungsweise globalen Immobilienfinanzierungsstrukturen zugute.“

Etablierte Nachrangfinanzierer sind inzwischen diverse Crowdfunding-Plattformen. Diese Player stellen neben dem klassischen Crowd-Kapital zunehmend auch Volumen jenseits der Crowd-Höchstgrenze von 2,5 Millionen Euro zur Verfuügung.

Renditechancen auch in der Region

Kapitalgeber setzen ihr zur Verfügung stehendes Kapital flexibler ein und investieren in wachsendem Maße sowohl in den Bestand als auch in Projektfinanzierungen. 54 Prozent (Vorjahr: 52 Prozent) sind in beiden Bereichen aktiv. Die Anbieter erkennen vermehrt die Renditechancen in kleineren Städten. Inzwischen stellt mehr als die Hälfte aller Anbieter (55 Prozent) Kapital bundesweit, also auch für B- und C-Standorte bereit (Vorjahr: 49 Prozent), wobei allein für C-Lagen ein Zuwachs von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu erkennen ist.

Kapital wird immer mehr auch für spezielle oder „schwierige“ Situationen zur Verfügung gestellt, für die eine klassische Bankfinanzierung häufig nicht oder nur schwer zu erhalten ist, wie zum Beispiel Repositionierung von Immobilien, Value-add-Szenarien oder Bridging-Phasen.

Wohninvestments haben stark aufgeholt

Büroinvestitionen stehen sowohl bei Bestands- wie auch Projektentwicklungsfinanzierungen auch in diesem Jahr an der Spitze der bevorzugten Anlageklassen. Starke Verschiebungen im Vergleich zu 2017 gab es auf den folgenden Plätzen zugunsten sämtlicher Wohnformen (etwa Wohnen, Hotels, Mikro-Apartments) sowie für Retail- und Shoppingprojekte.

In der Bestandsfinanzierung folgen auf den Plätzen Wohnen mit 95 Prozent (Vorjahr 100 Prozent), Retail mit 90 Prozent (Vorjahr 75 Prozent) sowie Mikro-Apartments mit 87 Prozent (Vorjahr: 47 Prozent). Bei Entwicklungsfinanzierungen zeigt sich ein ähnliches Bild: 96 Prozent (Vorjahr: 100 Prozent) aller Anbieter finanzieren Wohnungsbau, 90 Prozent (Vorjahr: 63 Prozent) finanzieren Mikro-Apartments und 88 Prozent (Vorjahr: 77 Prozent) sind im Retail-Bereich aktiv.

Die Marktlage der kommenden 12 bis 18 Monate wird von den Unternehmen mit einer auf hohem Niveau gleichbleibenden bis positiven Geschäftsentwicklung optimistisch eingeschätzt.

Zum kostenpflichtigen pdf der gesamten Studie gelangen Sie hier.

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