Bafin warnt „Die Gefahr von Cyberangriffen steigt“

Mark Branson: Der Präsident der Bafin warnt vor den Gefahren durch Cyberattacken und IT-Pannen.

Mark Branson: Der Präsident der Bafin warnt vor den Gefahren durch Cyberattacken und IT-Pannen. Foto: Imago Images / sepp spiegl

Für die Bundesanstalt für Finanzaufsicht bedeutet die fortschreitende Digitalisierung nicht nur einen schnelleren, effizienteren und wettbewerbsfähigeren deutschen Finanzsektor – für sie steigt damit auch die Gefahr von IT-Risiken. Das geht aus dem Bericht „Risiken im Fokus der Bafin 2024“ hervor. Darin hat die Aufsicht mögliche Risiken für den Finanzsektor zusammengestellt, auf die sie in diesem Jahr ein besonderes Augenmerk legen möchte.

Es ist die Aufgabe der Bafin, laufend Risiken für alle Marktteilnehmer und Verbraucher zu analysieren und darauf zu reagieren. Zum dritten Mal hat sie nun einen Bericht veröffentlicht, in dem sie die womöglich größten Risiken für die Finanzstabilität oder die Integrität der Finanzmärkte in Deutschland listet.

Die sieben Risiken, die den Finanzsektor laut Bafin am meisten gefährden könnten, sind:

  • Risiken aus signifikanten Zinsanstiegen
  • Risiken aus Korrekturen an den Immobilienmärkten
  • Risiken aus signifikanten Korrekturen an den internationalen Finanzmärkten
  • Risiken aus dem Ausfall von Krediten an deutsche Unternehmen
  • Risiken aus Cyberattacken mit gravierenden Auswirkungen
  • Risiken aus unzureichender Geldwäscheprävention
  • Risiken aus Konzentrationen bei der Auslagerung von IT-Dienstleistungen

Mit diesen Gefährdungen möchte sich die Finanzaufsicht 2024 prioritär befassen. Die Reihenfolge der genannten Risiken spielt dabei keine Rolle für die Priorisierung. Die Bafin hat aber Entwicklungstrends angegeben. Demnach ist das Risiko aus signifikanten Zinsanstiegen als einziges gesunken. Als gleichbleibend identifiziert sie die Risiken aus signifikanten Korrekturen an den internationalen Finanzmärkten. Für alle anderen Risiken gibt die Bafin einen steigenden Trend an.

 

Das wachsende Risiko im IT-Bereich

Im Besonderen hebt die Bundesanstalt Cyberangriffe und IT-Pannen als Gefahr hervor. Diese müssten nicht einmal bei den Banken und Versicherern selbst auftreten. In Deutschland bedienen in einigen Bereichen wenige spezialisierte IT-Dienstleister einen Großteil der Kreditinstitute und Versicherer. Aus dem Grund ist das Risiko von Konzentration bei der Auslagerung von IT-Dienstleistungen für 2024 neu in die Liste aufgenommen worden.

Bafin-Präsident Mark Branson warnt vor operationellen Abhängigkeiten in der Finanzwelt. „Die Unternehmen des Finanzsektors müssen resilient sein – gegen finanzielle und operationelle Risiken. Die Risikovorsorge darf nicht zu kurz kommen“, so Branson. Daher müssten die Unternehmen mehr denn je in ihre operationelle Sicherheit und Stabilität investieren.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen