Medienbericht Sonderprüfung: Bafin moniert Mängel bei Donner & Reuschel

Logo der Privatbank Donner & Reuschel

Logo der Privatbank Donner & Reuschel. Foto: Donner & Reuschel

Die Bafin hat Donner & Reuschel einer Sonderprüfung unterzogen. Zwar steht nicht das klassische Vermögensverwaltungsgeschäft der Privatbank im Visier der Aufsichtsbehörde, dafür aber ein anderes Kernsegment des Instituts: das Immobiliengeschäft. Laut einem Bericht der Wirtschaftswoche beanstanden die Prüfer unter anderem Defizite der Bank im Umgang mit Immobilienkrediten und bei Darlehen an Bauträger. Die Bauträger würden Kredite von Donner & Reuschel nutzen, um mit dem Geld Gebäude zu errichten. 

Das Geschäft mit Immobilienkunden ist zu einer zentralen Sparte von Donner & Reuschel geworden. So heißt es zum Beispiel im Geschäftsbericht von 2021: „Der strategische Schwerpunkt der Donner & Reuschel ist auf Beratung von vermögenden Kunden, Unternehmern und Immobilienkunden ausgerichtet sowie auf das Kapitalmarktgeschäft.“ Und weiter: Das Segment Unternehmer-/Immobilienkunden bilde weiterhin einen „strategischen Eckpfeiler“ der Bank.

Donner & Reuschel hat „Projektplan zur Mängelbeseitigung“ aufgestellt

Unerfreulich also aus Sicht der Bank, dass die Bafin gerade hier vermeintliche Mängel prüft. Zumal die Behörde offenbar mehrere oder schwere Defiziten beanstandet. Andernfalls hätte die Bank nicht gleich mehrere Mitarbeiter abgestellt, um die Mängel zu beseitigen, wie die Wirtschaftswoche mit Verweis auf informierte Kreise feststellt.

 

Eine Sprecherin von Donner & Reuschel bestätigte auf Anfrage des Mediums, dass die Bafin auf Mängel gestoßen sei. Ende vergangenen Jahres habe die Aufsicht die Bank darüber informiert. Mittlerweile habe Donner & Reuschel einen „Projektplan zur Mängelbeseitigung“ aufgestellt, den die Bafin „ohne Änderungen akzeptiert“ habe. Um die Defizite auszuräumen, habe die Bank „angemessene Kapazitäten“ – vermutlich Mitarbeiter – bereitgestellt. Die Sprecherin gab auch Auskunft über den Schwerpunkt der Sonderprüfung der Bafin: Die Beamten hätten vor allem kontrolliert, ob die Risikovorsorge ausreichte. Im Zuge dessen habe die Aufsicht das gesamte Kreditgeschäft, darunter auch den Bereich Immobilienkunden, überprüft. Die Bafin selbst äußerte sich auf Anfrage des Magazins nicht.

Am Freitagnachmittag veröffentliche Donner & Reuschel dann eine Mitteilung zu den Jahresergebnissen 2022. In der Aussendung weist die Bank nochmal explizit darauf hin, dass die bei „einer routinemäßigen Prüfung durch die Bankenaufsicht nach §44 Kreditwesengesetz“ festgestellten Mängel im Einvernehmen mit der Bafin im Rahmen einer detaillierten Maßnahmenplanung stringent abgearbeitet werden sollen.

Donner & Reuschel brauchte wiederholt frisches Kapital

Donner & Reuschel musste bereits im vergangenen Jahr Maßnahmen zur Kapitaloptimierung vornehmen: Weil die deutsche Aufsichtsbehörde Bafin von Instituten mehr Eigenmittel eingefordert hatte, brauchte die Privatbank mehr Kapital. Allerdings hatte der Eigner von Donner & Reuschel – die Signal Iduna – der Bank bereits 2021 eine Kapitalspritze von 60 Millionen Euro gegönnt.   

Wie die Bank mitteilte, stieg im Jahr 2022 das Zinsergebnis um 15,8 auf 78,8 Millionen Euro. Das Provisionsergebnis lag mit 73,7 Millionen Euro und bei einem gleichbleibenden Verwaltungsaufwand auf Vorjahresniveau, sodass das Teilbetriebsergebnis um rund 47 Prozent auf 28,3 Millionen Euro stieg. Nach der Bildung von Vorsorgereserven belief sich das Jahresergebnis vor Steuern 2022 schlussendlich bei 7,7 Millionen Euro.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen