WTW-Studie zu Pensionsvermögen Der Ausfinanzierungsgrad steigt, die Sorgen aber auch

Die Europäische Zentralbank sieht ihr Inflationsziel als noch nicht erreicht an

Die Europäische Zentralbank sieht ihr Inflationsziel als noch nicht erreicht an: Ein Grund für die gestiegene Inflation ist laut WTW die zeitlich begrenzte Mehrwertsteuersenkung. Foto: Imago Images / Hannes P. Albert

Die Studie „German Pension Finance Watch" von Willis Towers Watson (WTW) untersucht jedes Quartal, wie sich die Pensionspläne der Dax-Konzerne in Deutschland entwickeln. Es zeigt sich, dass der Aufschwung des ersten und zweiten Quartals sich auch im dritten durchsetzt.

„Die Pensionswerke bekommen aktuell ‚doppelten Rückenwind‘“, sagt Hanne Borst, Leiterin desr Versicherungs-Beratung Deutschland bei WTW. „Sowohl die für die künftigen Pensionszahlungen reservierten Vermögen als auch die entsprechenden Zahlungsverpflichtungen entwickelten sich dank des günstigen Einflusses von Rechnungszins und Kapitalmarkt in die gewünschte Richtung – das ist erfreulich für die Unternehmen.“

Der Aufschwung der wirtschaftlichen Entwicklung hält bereits seit Beginn des Jahres an. Dadurch gewannen vor allem die Pensionsvermögen der Dax und Mdax-Unternehmen, die weiter gestiegen sind (Dax plus 2,8 Prozent, Mdax plus 4,4 Prozent). Somit liegt das Pensionsvermögen der Dax Unternehmen bei insgesamt 291,5 Milliarden Euro und der Mdax Unternehmen bei 55,4 Milliarden Euro.


Der Rechnungszins sank zuerst im Juli, im September konnte er aber wieder ausgeglichen werden. Er stieg im Vergleich zum Jahresende 2020 um 54 Basispunkte und liegt nun bei 1,34 Prozent. Die Pensionsverpflichtungen sinken damit um circa neun Prozent und umfassen dadurch 397,2 Milliarden Euro.

Durch die angestiegenen Pensionsvermögen und die gesunkenen Pensionsverpflichtungen kletterte der Ausfinanzierungsgrad und erhöhte sich um 2 Prozent gegenüber der ersten Jahreshälfte und um 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Er liegt nun bei 73,4 Prozent.

Laut WTW wird die Sorge um die Inflation jedoch immer größer. Die Unternehmensberatung sieht die temporäre Mehrwertsteuersenkung im zweiten Halbjahr 2020 sowie die gestiegenen Energiekosten als Ursache dafür. Es besteht jedoch die Hoffnung, dass der Inflationsschub nur kurzweilig ist. Vorallem die Europäische Zentralbank (EZB) sieht ihr neues im Juli 2021 bekannt gegebenes Inflationsziel bei „nahe zwei Prozent“ ,trotz gestiegener Inflation, bei weitem als noch nicht erreicht.

Die gesamte Studie finden Sie hier

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen