Bernd Franken über alternative Anlagen „Die Gebührensituation ist sehr intransparent“

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Das Reporting im Asset Management institutioneller Investoren stellt besondere Anforderungen, auch gerade jetzt vor dem Hintergrund der Pandemie. Wo und in welcher Weise hätten Sie dort gerne Veränderungen und Weiterentwicklungen?

Franken: Generell sind wir mit dem Reporting zufrieden. Sehr begrüßen würden wir eine stärkere Standardisierung innerhalb der Branche. Ansatzpunkte hier wären beispielhaft das GRESB-Reporting zur Nachhaltigkeit bei Immobilien oder die einheitliche Nutzung der BVI-„Standard“schnittstelle, mit der wir erheblich kämpfen, um die Berichte einheitlich in unser Data Warehouse einlesen zu können. 

Welchen Stellenwert hat ESG bei der Nordrheinischen Ärzteversorgung? Wo sehen Sie in diesem Kontext die größten Herausforderungen? 

Franken: Wir messen dem Thema Nachhaltigkeit eine große Bedeutung zu. Allerdings sind die aktuellen Entwicklungen in unserer Betrachtung nicht immer zielführend.

Der allgemeine Fokus liegt aktuell auf Reporting und Vermeidung von CO2-Investitionen. Damit verkürzt sich die Diskussion sehr schnell darauf, „wo dürfen wir NICHT investiert sein“. Ein Kapitalanleger muss aber investieren. Daher bemühen wir uns eher um Definitionen: „Was wollen wir positiv verändern?“ Hier die richtigen Partner zu finden bzw. generell die Entwicklung des „Impact Investing“ ist noch eine gewisse Herausforderung, aber wir sehen schon deutliche Verbesserungen, wenn auch nur vereinzelt. 


Über den Interviewten:
Bernd Franken ist seit 2014 Geschäftsführer für Kapitalanlagen der Nordrheinischen Ärzteversorgung, Einrichtung der Ärztekammer Nordrhein, Körperschaft des öffentlichen Rechts, in Düsseldorf. Das verwaltete Anlagevermögen dieses Versorgungswerks hat ein Volumen von 14,5 Milliarden Euro. 

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