Ein Wachstum von überdurchschnittlichen 15,8 Milliarden Euro verzeichnete der ETF-Markt im kurzen Monat Februar. Im Fokus der ETF-Anleger stehen erneut Aktien und das nun schon den vierten Monat in Folge. Bemerkenswert ist der Paradigmenwechsel bei den Anlagezielen. Bisher setzen Anleger ETFs vorzugsweise für Benchmark-Investments ein. Seit einigen Monaten aber beobachten wir, wie von kapitalgewichteten auf ESG-Indizes gewechselt wird.
Neuerdings fließen Gelder aber nicht mehr nur in ESG- sondern vermehrt auch in Themen-ETFs. Nimmt man zu den beiden vorgenannten Anlagezielen noch die Nettomittelzuflüsse von Faktoren- und Branchen-ETFs hinzu, beruht das komplette Wachstum im Februar nicht mehr auf Investments in klassische Indizes, sondern eben auf Interesse an alternativen Indexkonzepten. Für Furore sorgte dabei insbesondere das Thema Future Technologies, das innerhalb von drei Monaten knapp 4 Milliarden Euro einsammelte.
Aktien-ETFs
ETFs auf die Eurozone bleiben die großen Verlierer. Während beispielsweise ETFs auf nordamerikanische Underlyings seit Jahresanfang weitere 16,6 Milliarden Euro einsammelten, verloren Eurozone-ETFs zusätzliche 1,7 Milliarden Euro an Anlagevolumen. Interessant ist dabei zu beobachten, dass britische ETFs trotz der angeblich arg Brexit-gebeutelten Wirtschaft in nur zwei Monaten um fast 3 Milliarden Euro zulegten. Die größten Zuflüsse erhielten erneut Aktien-ETFs mit globalen Anlagezielen. Den größten Anteil machten dabei ETFs auf nachhaltige ESG-Indizes aus.
Renten-ETFs
Der angesprochene Wechsel beim Anlagefokus lässt sich aber nicht nur bei Aktien-, sondern auch bei Anleihen-ETFs beobachten. bei Renten kam es im vergangenen Monat zu einem außergewöhnlichen Ereignis: Der SPDR Bloomberg SASB U.S. Corporate ESG Ucits ETF (Acc) erhielt einen historischen Zufluss von 4,6 Milliarden Euro und brach damit gleich zwei Rekorde. Erstens war es der höchste Zufluss in einem einzelnen europäischen Anleihen-ETF auf Monatsbasis und zweitens in einem ESG-Produkt überhaupt. Würde man dieses eine Produkt aus der Statistik nehmen, hätte es netto keine Mittelbewegungen bei Anleihen-ETFs gegeben. Während ETFs auf Euro-Bonds weiter an Boden verlieren, wächst das Anlagevolumen von China-Renten-ETFs um eine weitere Milliarde Euro.
Nachhaltigkeits-ETFs
Premiere: Erstmals sammelten nachhaltige Anleihen-ETFs mehr Geld ein als ihre Pendants auf der Aktienseite. Darüber hinaus häuften ESG-ETFs mit Zuflüssen von 12 Milliarden Euro auf Monatsbasis in den vergangenen vier Wochen so viel Geld an wie noch nie.
Zu- und Abflüsse der ETF-Anbieter
In der Rangliste für europäisches ETF-Anlagevolumen steht State Street Gobal Advisors mit seiner Marke SPDR eigentlich auf Platz 8. Im Februar 2021 aber übertrumpfte der Emittent bei den Nettomittelzuflüssen alle anderen Anbieter mit dem bereits erwähnten historischen Zufluss in nur einem ETF.