Weltweit wollen institutionelle Investoren die Anlagechancen nutzen, die sich aus der Energiewende bieten und investieren zunehmend in Private Assets. Die Mehrheit der Großanleger ist der Meinung, dass der Übergang zu einer klimaneutralen Energieversorgung erhebliche Chancen bietet. Gut zwei Drittel (67 Prozent) halten es für wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich, dass die Energiewende Investitionen in Innovationen auslösen und damit erhebliche Anlagemöglichkeiten schaffen wird. Das ist ein Ergebnis der „Schroders Institutional Investor Study 2023“ für die 770 Investoren weltweit befragt wurden, die 34,7 Billionen US-Dollar an Vermögenswerten verwalten. Die Umfrage wurde zwischen Mai und Juni 2023 durchgeführt.
Private Assets werden wichtiger – geopolitische Risiken bleiben
Knapp die Hälfte der Investoren (46 Prozent) ist der Ansicht, dass Infrastruktur/Erneuerbare Energien am besten geeignet sind, um die Anlagechancen zu nutzen, die sich mittelfristig durch die Dekarbonisierung ergeben. 41 Prozent gaben an, dass sie in den nächsten 12 Monaten ihre Infrastrukturinvestitionen erhöhen werden, weil diese Anlageklasse von der grünen Technologierevolution profitieren werde.
35 Prozent der erwarten entsprechend in den kommenden zwei Jahren eine Erhöhung der Allokation in Private Assets, da diese ihnen einen besseren Zugang zu Trendthemen wie der Energiewende oder Impact-Investments sowie eine weitreichendere Diversifizierung bieten.
Die alljährliche Flaggschiff-Studie von Schroders zeigt zudem, dass Inflation und geopolitische Unwägbarkeiten institutionelle Anleger nach wie vor beunruhigen – wenngleich vor einem Jahr noch erwartet wurde, dass diese Einflussfaktoren in den Hintergrund rücken würden. Mehr als die Hälfte der Anleger rechnet damit, dass sich die geopolitische Unsicherheit und die steigende Inflation innerhalb des nächsten Jahres am stärksten auf die Performance der Portfolios auswirken werden.
Institutionelle Investoren passen Portfolioallokationen an
Vor dem Hintergrund der Dekarbonisierung, dem demografischen Wandel und der Deglobalisierung passen institutionelle Investoren auch ihre Portfolioallokationen an. Als Reaktion auf den zunehmenden Trend zur Deglobalisierung vertritt beispielsweise mehr als die Hälfte der Befragten die Meinung, dass die Anleger in Unternehmen mit stärker lokalisierten Lieferketten investieren werden und dass dabei Aktien aus Industrieländern (32 Prozent) und Private Equity (23 Prozent) in den kommenden Jahren die besten Chancen bieten dürften.
In der Befragung gab die Mehrheit der institutionellen Anleger an, dass sie zunehmend thematisch investieren und Impact-Investments verstärken wollen. Gleichwohl werde mehr Unterstützung durch externe Manager gebraucht, um Nachhaltigkeits- und Impact-Ziele zu erreichen, vor allem mit Blick auf eine Wirksamkeitsmessung.
Impact Investing: Standardisierte Wirkungsmessung wichtig
Drei Fünftel der insitutionellen Investoren (60 Prozent) sind der Ansicht, dass eine einfache Wirkungsmessung das wichtigste Kriterium bei der Entscheidung für Impact-Investitionen ist. Darüber hinaus bezeichnete mehr als die Hälfte einen Mangel an Standardisierung in Bezug auf Messung, Prozessverlauf, Instrumente und Metriken als größtes Hindernis für Investitionen in Private-Assets-Investmentstrategien mit Schwerpunkt auf nachhaltige Investitionen.
Trotzdem denkt die Mehrheit der Anleger, dass Nachhaltigkeits- und Impact-Strategien helfen, langfristige Renditen zu erzielen. Infrastruktur (44 Prozent) sowie Naturkapital und Biodiversität (41 Prozent) werden als die am besten geeigneten Anlageklassen innerhalb der Private Assets angesehen, um Nachhaltigkeits- und Impact-Ziele zu erreichen.
„Die Märkte befinden sich nach wie vor im Spannungsfeld der Sorge um Zinserhöhungen und den Rezessionsrisiken. Die Studie zeigte, dass die institutionellen Anleger:innen ihre Allokation in Aktien erhöhen könnten, da sie versuchen, die Chancen zu nutzen, die sich aus den Trends in der Deglobalisierung, der Dekarbonisierung und der Demografie ergeben“, kommentiert Johanna Kyrklund, Investmentchefin und Co-Leiterin Investments bei Schroders, die Ergebnisse. „Angesichts der Besorgnis über eine hohe Inflation und hohe Zinssätze ist die Bewertung von großer Bedeutung. Eine erneute Konzentration auf Bewertungen statt auf spekulatives Wachstum könnte erforderlich sein.“