Die Pläne der LGT Bank zur Rückkehr in den deutschen Private-Banking-Markt werden konkreter: In ihrer Mitteilung zu den Halbjahreszahlen kündigt die liechtensteinische Privatbank an, die LGT wolle „im wichtigen Private-Banking-Markt Deutschland bis Ende 2023 an zwei bis drei Standorten eine Präsenz aufbauen, um Kundinnen und Kunden vor Ort eine optimale Betreuung zu bieten.“
Bereits im Frühjahr vergangenen Jahres hatte Private-Banking-Chef Olivier de Perregaux in einem Interview bekanntgegeben, dass sein Institut künftig auch in Deutschland wieder präsent sein wolle – ohne dabei ins Detail zu gehen. Fest stand zu diesem Zeitpunkt aber bereits, dass Roland Schubert den Aufbau des LGT-Deutschlandgeschäfts vorantreiben soll.
Schubert hatte als Vorsitzender der Geschäftsleitung bereits ab 2002 das Private-Banking-Geschäft der LGT in Deutschland auf- und ausgebaut. Als sich die Liechtensteiner 2011 aus dem deutschen Markt zurückzogen und das Beratungsgeschäft auf die Bethmann-Bank überging, wechselte Schubert als zusätzliches Vorstandsmitglied zur ABN-Amro-Tochter. Seit 2013 ist er wieder für LGT tätig, zuletzt bis 2021 als Geschäftsführer der Bank in Liechtenstein.
2019 stieg LGT Bank ins Vermögensverwaltergeschäft ein
Durch den Aufbau eines Private-Banking-Angebots ergänzt die LGT Bank ihr Privatkundengeschäft in Deutschland. Mit Stefan Peter hat die LGT bereits seit Ende 2019 den Leiter eines Teams, das den Markt für unabhängige Vermögensverwalter in Deutschland bearbeitet. Die LGT Bank, die sich seit mehr als 90 Jahren im Besitz der Fürstenfamilie von Liechtenstein befindet, steigerte im ersten Halbjahr 2022 ihren Konzerngewinn um 20 Prozent auf 217,2 Millionen Schweizer Franken. LGT Private Banking verwaltete Ende Juni 2022 Kundenvermögen in Höhe von 203,7 Milliarden Franken.