Schlauer als alle anderen wollte die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) beim Thema Klimaneutralität handeln. Statt ihre CO2-Emissionen über Zertifikate auszugleichen, investierte die Landesbank 3,5 Millionen US-Dollar in den Arbaro-Aufforstungsfonds, um ihre Emissionen zu kompensieren. So hätte sie Klimaneutralität sogar noch mit Rendite verbunden. Dabei hat die LBBW jedoch einige Kompensationskriterien missachtet, wie die „Zeit“ herausgefunden hat.
So habe die Bank beispielsweise berechnet, welchen Anteil der CO2-Kompensation durch den Arbaro-Fonds sie sich selber zuschreiben kann, basieren auf ihren Fondsanteilen. Das Problem dabei: Jede eingesparte Tonne Kohlenstoffdioxid darf nur einmal angerechnet werden, sie ist nicht austauschbar. Die LBBW habe nicht garantieren können, dass die Einsparungen durch den Arbaro-Fonds nicht schon anderweitig zur Kompensation angerechnet wurden.
Die Wochenzeitung fand zudem heraus, dass die Bank nicht nachweisen konnte, dass die durch den Fonds gepflanzten Bäume nur dank ihres Investments gepflanzt wurden und nicht sowieso gepflanzt worden wären. Auch das sei ein zentrales Kompensationskriterium.
Auf die Anfrage der „Zeit“ reagierte die LBBW hingegen vorbildlich. Die Behauptung, klimaneutral zu sein, sei „so nicht zu halten“, gab ein Unternehmenssprecher gegenüber der Wochenzeitung zu. Das allgemeine Verständnis zu Kompensationen sei ein anderes. Das habe die Bank schon selber bemerkt und in ihren jüngsten Berichten auf die Aussage, klimaneutral zu sein, verzichtet. Auch von der Unternehmens-Website sei der Begriff nun verschwunden.