Laut Medienbericht J.C. Flowers prüft Einstieg bei Hauck Aufhäuser Lampe

Die Skyline von Frankfurt am Main: Hier hat Hauck Aufhäuser Lampe seinen Sitz – nun gibt es Interesse aus New York.

Die Skyline von Frankfurt am Main: Hier hat Hauck Aufhäuser Lampe seinen Sitz – nun gibt es Interesse aus New York. Foto: greatif

J.C. Flowers prüft laut eines Berichts der Frankfurter Allgemeinen Zeitung einen Einstieg bei Hauck Aufhäuser Lampe. Demnach habe Flow­ers gerade erste Gespräche in der Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe mit Sitz in Frankfurt und München geführt. Gegenüber der Zeitung äußerten sich weder die Bank noch die Beteiligungsgesellschaft, die 1998 vom ehemaligen Goldman-Partner J. Christopher Flowers gegründet wurde. Das Private-Equity-Unternehmen hat sich auf Finanzunternehmen spezialisiert.

J.C. Flowers mischt unter anderem im deutschen Vermögensverwaltermarkt mit

In Deutschland hat J.C. Flowers bereits eine gewisse Historie: Die Beteiligungen an der Hypo Real Estate Holding und der HSH Nordbank gelten als wenig erfolgreich, aktuell mischt J.C. Flowers auch am Markt für unabhängige Vermögensverwalter mit. Im vergangenen Jahr fusionierten die Vermögensverwalter Lunis und Huber, Reuss zu HRK Lunis – J.C. Flowers hielt die Mehrheit an Lunis und soll auch bei HRK Lunis Mehrheitseigner sein.

Andreas Brandt und Michael Reuss von HRK Lunis hatten im gemeinsamen Interview mit diesem Magazin betont, dass es bei einer laufenden Marktkonsolidierung sowohl kapitalstarke Investoren als auch kapitalstarke Unternehmen in der Branche brauche, um entsprechende Zusammenschlüsse umsetzen zu können: „Die Anforderungen an das regulatorische Eigenkapital von Vermögensverwaltungen sind massiv gestiegen.“

Auch um Hauck Aufhäuser Lampe hatte es in der Vergangenheit häufiger Übernahmegerüchte gegeben: Die Bank, die 2021 aus der Fusion von Hauck & Aufhäuser mit dem Bankhaus Lampe entstand, gehört zum chinesischen Mischkonzern Fosun. Fosun hatte sich 2016  an Hauck & Aufhäuser beteiligt. Der Konzern hatte laut eines weiteren Medienberichts bereits im Oktober 2022 die Optionen für einen Verkauf ausgelotet, nachdem der Fosun zwischenzeitlich selbst in Schieflage geraten war. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schreibt aber, dass Fosun einen Verkauf von Hauck Aufhäuser Lampe nicht zwingend notwendig habe. Neue Investoren könnten sich mit einem Minderheitsanteil beteiligen, zudem gäbe es neben J.C. Flowers mehrere, auch aussichtsreichere Interessenten.

 

Die Vorgängerinstitute von Hauck Aufhäuser Lampe wurden teilweise vor über 225 Jahren gegründet: Georg Hauck & Sohn Bankiers startete 1796 in Frankfurt am Main, dazu kommen das 1852 in Minden gegründete und lange Zeit in Bielefeld ansässige Bankhaus Lampe und das Bankhaus H. Aufhäuser, seit 1870 in München am Markt. Das fusionierte Institut fokussiert sich auf die vier Kerngeschäftsfelder Private und Corporate Banking, Asset Management, Asset Servicing und Investment Banking. Niederlassungen unterhält die Bank in Berlin, Bielefeld, Bonn, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg und Köln sowie in München, Münster, Osnabrück und Stuttgart. 

J.C. Flowers unterhält Büros in London und New York und ist – Stand 2021 – insgesamt in 18 Ländern tätig. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Unternehmen bereits 17 Milliarden US-Dollar investiert und vier Fonds gestartet – und verwaltete eein Vermögen von etwa 5 Milliarden Dollar.

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