Investitionen in erneuerbare Energien gewinnen an Relevanz im Depot A von Sparkassen und Volksbanken. Insbesondere Photovoltaik und Windkraft geraten in den Blickpunkt, vorausgesetzt das Rendite-Risiko-Profil ist moderat. Das zeigt eine Befragung unter 94 Instituten, die das Research Center for Financial Services der Steinbeis-Hochschule durchführte. Unterstützt wurde die Erhebung vom Vermögensverwalter KGAL.
Das Investitionsfeld Energie ist der Favorit: 90 Prozent der Befragten werten dieses als attraktiv oder sehr attraktiv. Für den Bereich Transport hingegen liegt dieser Wert bei 33 Prozent.
Bei Infrastrukturinvestitionen in erneuerbare Energien wollen 88 Prozent der befragten Sparkassen und Volksbanken mit Depot A ihre Investitionen erhöhen. 79 Prozent der Institute, die bisher noch nicht in erneuerbare Energien investieren, beabsichtigen dies in Zukunft zu ändern.
Photovoltaik und Windkraft in Europa dominieren im Portfolio
Ein detaillierterer Blick in die Portfolios offenbart, dass die Investitionsbereiche Photovoltaik (83 Prozent) und Windkraft (79 Prozent) häufig vertreten sind. Mit deutlichem Abstand folgen Wasserkraft und Biogas. Auf Ebene der Regionen ist eine Präferenz für europäische (89 Prozent) sowie nordamerikanische Standorte (67 Prozent) erkennbar. Die Region Asien-Pazifik bewerten hingegen 22 Prozent der Investoren als attraktiv.
Bei der Anlagestrategie entscheiden sich 83 Prozent für die Rendite-Risiko-Profile „Core“ oder „Core+“, 17 Prozent für „Value Add“, während nicht ein einziges Institut sich für „Opportunistic“ entscheidet. Die durchschnittliche Renditeerwartung liegt bei einem offenen Investmentfonds nach dem internen Zinssatz beim Profil „Core+“ bei 6 Prozent, wobei vier von fünf Anlegern mittel- und langfristig steigende Werte für Investitionen in erneuerbare Energien erwarten. Nur 3 Prozent gehen langfristig von Rückgängen aus.
Herausforderung bei der Regulatorik
Bei Investments in erneuerbare Energien gibt es für die Befragten regulatorische Hürden. Daher bewerten die Institute die Zusammenarbeit mit Asset Managern als besonders wichtig, da diese den Zugang zu Projekten und Bestands-Assets ermöglichen. 93 Prozent der Befragten sehen ein gut etabliertes Netzwerk sowie tiefe Marktkenntnisse bei der Auswahl des Asset Managers als wichtig oder sehr wichtig an, 82 Prozent die Unterstützung bei auftretenden Problemen.
Depot A und Depot B dank Publikumsfonds
Dank einer Gesetzesänderung im Kapitalanlagegesetzbuchs ist es inzwischen möglich, offene Publikumsfonds im Infrastrukturbereich anzubieten. Entsprechend können neben institutionellen Investoren auch Privatanleger von den Angeboten profitieren. Für 63 Prozent der Sparkassen und Volksbanken wäre der gleichzeitige Vertrieb von Depot A und Depot B interessant. Bei Endkunden stellten 43 Prozent ein hohes oder sehr hohes Interesse fest, weitere 43 Prozent ein mittleres Interesse.
„Das bewährte Modell des offenen Immobilienfonds wird größtenteils auf die stark nachgefragte Assetklasse Renewables übertragen. Das erleichtert Investitionen über das Depot A wie auch für Privatanleger. Entsprechende Produkte stoßen in eine enorme Nachfragelücke“, so Michael Kohl, Leiter offene Investitionsfonds bei KGAL.
Die gesamte Studie finden Sie hier.