Sieben Mal überzeichnet EU-Corona-Anleihe heiß begehrt bei institutionellen Investoren

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen: Die Politikerin freut sich, dass die Anleihe so großes Interesse geweckt hat Foto: Imago Images: Insidefoto

Zur Finanzierung des 750 Milliarden Euro schweren Wiederaufbaufonds „Next Generation Europ“ (NGEU) hat die EU-Kommission ihre erste Anleihe ausgegeben. Sie ist mit einem Zinskupon in Höhe von null Prozent ausgestattet. Die Laufzeit beträgt zehn Jahre. Gewinne lassen sich also nicht wirklich erzielen, dennoch war die Nachfrage bei institutionellen Investoren so groß, dass die Anleihe sieben mal überzeichnet wurde.

Die Anleihe wird deshalb mit 20 Milliarden Euro doppelt so schwer, wie von Analysten im Vorfeld erwartet. Die Banken, die den Bond als Konsortialführer platzierten, zählten nach der endgültigen Schließung der Orderbücher Kaufaufträge für rund 142 Milliarden Euro. Ein für viele überraschendes Ergebnis, da das Umfeld für Anleihen derzeit schwierig ist. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen dazu: „Ich freue mich, dass dies sehr großes Interesse geweckt hat. Die Anleihe war sieben Mal überzeichnet." 


Bis zum Jahresende will die EU weitere 80 Milliarden Euro aufnehmen. Spanien und Portugal erhielten mittlerweile als erste EU-Staaten die Genehmigung für ihre Corona-Aufbaupläne. In den nationalen Plänen müssen die Mitgliedstaaten darlegen, wie sie das ihnen zustehende Geld aus dem Corona-Aufbaufonds ausgeben wollen. Die Genehmigung ist unter anderem daran geknüpft, dass 37 Prozent der Mittel in den Klimaschutz und 20 Prozent in die Digitalisierung fließen. Spanien stehen aus dem Aufbaufonds Zuschüsse in Höhe von rund 70 Milliarden Euro in laufenden Preisen zu. Portugal hat Anspruch auf 14 Milliarden Euro, Deutschland auf 26 Milliarden Euro. 2021 können bis zu 13 Prozent dieser Summe fließen. Das gesamte Geld soll bis 2026 geflossen sein. Damit wird Europa zum weltgrößten Ausgeber von grünen Anleihen.

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