Family-Office-Studie von Blackrock Größere Family Offices schauen optimistischer in die Zukunft

Ein Schlepper bremst im Hamburger Hafen ein großes Containerschiff aus Asien

Ein Schlepper bremst im Hamburger Hafen ein großes Containerschiff aus Asien: Größere Family Offices schauen optimistischer in die Zukunft als ihre kleineren Äquivalente. Zudem sind Family Offices aus Schwellenländern mit Blick auf die Makroökonomik optimistischer gestimmt. Foto: IMAGO / Chris Emil Janßen

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Eine Tendenz lässt sich unter Family-Office-Verantwortlichen ablesen: Je größer das verwaltete Vermögen ist, desto optimistischer sind auch die Befragten in ihrem makroökonomischen Ausblick. Hat das Family Office ein betreutes Volumen von unter 500 Millionen Dollar, zeigten sich 76 Prozent der Befragten als pessimistisch. Lag das Vermögen im Milliardenbereich, zeigten sich nur noch 44 Prozent eher pessimistisch ob des makroökonomischen Ausblicks. Zudem sind asiatische oder lateinamerikanische Family-Office-Entscheider deutlich optimistischer gestimmt als ihre europäischen und nordamerikanischen Kollegen.

Hedgefonds-Renditen enttäuschen Family Officer

Das zeigt eine Umfrage von Blackrock. Der Asset Manager befragte zwischen November 2022 und Januar 2023 insgesamt 120 Single Family Offices, die insgesamt ein Vermögen von 243 Milliarden US-Dollar in Nordamerika, Europa sowie Asien und Lateinmerika verwalten. Mit 45 Prozent war der Anteil der Family Offices, die ein Vermögen von über einer Milliarde Dollar verwalten, der größte. Knapp über die Hälfte wurde nach 2010, etwas weniger vor 2010 gegründet.

 

Die aktuelle ökonomische Lage treibt demnach deren Entscheidungsträger um. Fast die Hälfte der Family Offices (46 Prozent) passte ihre Investmentstrategie wegen der veränderten Marktbedingungen zuletzt an, 2020 lag der Anteil bei gerade einmal 23 Prozent – innerhalb von zwei Jahren hat sich die Zahl der Family Offices also verdoppelt. Etwa vier von fünf Befragten gaben zudem an, dass der Fokus darauf liegt, alpha-generierende Investments zu finden. Knapp über zwei Drittel wollen Konzentrationsrisiken beseitigen. Als Gründe für die Anpassungen wurden die Inflation, steigende Zinsen und die zunehmende Zahl idiosynkratischer Renditequellen genannt.

Alternative Anlagen bleiben gefragt – allerdings nicht als Dachfonds

Fast die Hälfte der Family Offices in Europa plant, in 2023 die Fixed-Income-Allokation zu erhöhen, gleichzeitig betrachten sich die Investoren als langfristig veranlagt und damit recht unberührt von kurzfristig Makro-Trends. Als Reaktion werden vor allem die Portfoliopositionen häufiger überprüft. Weiterhin wichtig bleiben alternative Anlagen, die die Befragten vor allem wegen ihres höheren Renditepotenzials schätzen. Das höchste Enttäuschungspotenzial erlebten sie zuletzt bei Hedgefonds, während fast die Hälfte aller Family Offices die Infrastruktur-Allokation erhöhen will. Auch Private Credit und Direktinvestments in Private Equity bleiben gefragt. Primärfonds sind bei Private Credit und Private Equity bei jeweils rund 80 Prozent der Family Offices das bevorzugte Investmentvehikel. Dachfonds spielen dagegen fast gar keine Rolle, kommen jeweils nur auf einstellige Zustimmungswerte.

Als größtes Hindernis bei der Erreichung der eigenen Investmentziele sehen die Family Officer die schwierige kurz- bis mittelfristige Marktlage. Auch Zugänge zu richtigen Anlage-Ideen oder zu Deals sowie die schwierige Personallage werden bei fast der Hälfte der Family Offices als Herausforderung genannt. Und: Nicht in allen Themenbereichen schätzen Family Offices die eigene Leistungsfähigkeit als ausreichend an. Die Blackrock-Analysten weisen deshalb darauf hin, dass es durchaus Sinn ergibt, einige Dienstleistungen auszulagern.

US-Family-Offices sind bei Alternatives aufgeschlossener

Die durchschnittliche Allokation der Family Offices ist recht aktienlastig, knapp vier Zehntel des durchschnittlichen Portfolios entfallen auf die Wertpapiere. Die Autoren der Blackrock-Studie verweisen zudem darauf, dass zuletzt vor allem die Fixed-Income- und Alternatives-Allokation wuchsen – wobei besonders die Alternatives schon in den 2010er Jahren an Bedeutung zunahmen. Und: Die nordamerikanischen Family Offices weisen mit 43 Prozent eine deutliche höhere Alternatives-Allokation auf als ihre Äquivalente aus Lateinamerika und Asien mit 30 Prozent.

Die gesamte Blackrock-Umfrage finden Sie hier.

 

 

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