Globale Umfrage Campden Wealth Family Report 2022 – Rückblick und Ausblick

Baustelle in München

Baustelle in München: Private Equity und Immobilien stehen in der Gunst von Family Offices an erster Stelle. Foto: Imago / Zuma Wire

Gemeinsam mit Campden Wealth hat die Royal Bank of Canada den North American Family Office Report 2022 herausgebracht. 

Ein zentrales Ergebnis des Berichts: Family Offices müssen ihre Nachfolge planen, beziehungsweise die nächste Generation auf ihre Aufgabe vorbereiten. Global wechseln aktuell Billionen-Vermögen zwischen den Generationen. 30 Prozent der Family Offices wurden bereits von Mitgliedern der nächsten Generation übernommen, in den nächsten zehn Jahren werden 27 Prozent dazu kommen. Aber nur 54 Prozent der nordamerikanischen Family Offices haben einen vollständigen Nachfolgeplan. 40 Prozent der Befragten gaben an, keinen geeigneten Nachfolger zu haben.

Dass die nächste Generation übernimmt, zeigt sich am gestiegenen Interesse an nachhaltigen Investments. 37 Prozent der nordamerikanischen Family Offices investieren laut dem Bericht zumindest teilweise nachhaltig. 2021 waren es noch 34 Prozent. Amerika ist hier Nachzügler: Global liegt der Anteil für 2022 mit 47 Prozent deutlich höher.

Größte Risiken: Inflation und steigende Zinsen

Als größtes Risiko für die Finanzmärkte nehmen Family Offices dem Family Office Report zufolge die Inflation war. Das geben 88 Prozent der Befragten an. An zweiter und dritter Stelle folgen steigende Zinsen mit 72 Prozent und geopolitische Risiken mit 53 Prozent. Einen Ausweg sehen Family Offices in Private Equity, Immobilien und Rohstoffen, weniger in Anleihen.

46 Prozent der Family Offices planen, 2023 verstärkt in Private-Equity-Fonds zu investieren, 41 Prozent wollen den Anteil ihrer Private-Equity-Deals erhöhen. Ebenso wollen 41 Prozent der Befragten ihre Immobilien-Investments ausbauen und 22 Prozent mehr in Rohstoffe investieren.

Steigende Nachfrage nach Private Equity

Private Equity war schon 2022 bei Family Offices beliebt. Der durchschnittliche Portfolio-Anteil ist von 22 Prozent im Vorjahr auf 27 Prozent gestiegen. Ein Grund für die anhaltend hohe Nachfrage sind die überdurchschnittlich hohen Renditen im Jahr 2021 in Höhe von 26 Prozent für Risikokapital, 22 Prozent für Private-Equity-Fonds und 21 Prozent für Direktinvestitionen.

Durchschnittlich lag die Portfolio-Rendite nordamerikanischer Family Offices 2021 bei 15 Prozent. Damit liegt sie zwei Prozentpunkte über dem globalen Durchschnitt von 13 Prozent. In Europa und Asien lag die Rendite mit 13 und 10 Prozent ebenfalls niedriger.

 

 

Befragt wurden 382 Family Offices weltweit, 179 davon aus Nordamerika. Das verwaltete Vermögen aller befragten Family Offices wird auf 390 Milliarden US-Dollar geschätzt.

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