Global Private Equity Barometer Megatrends ESG und Digitalisierung machen Private Equity weniger privat

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Die LPs erwarten eine stärkere Regulierung der privaten Märkte. Eine Mehrheit erwartet eine Zunahme der Regulierung außerhalb ihres Heimatmarktes und die Hälfte der nordamerikanischen LPs erwartet mehr Regulierung in ihrem Heimatmarkt.

Game Changer Fortführungsfonds

Die Anleger sind sich bewusst, dass sogenannte Fortführungsfonds einen „Game Changer" für die privaten Märkte darstellen. Hierbei legt ein Manager zum Ende der Laufzeit eines Fonds selbst einen neuen Fonds auf, in den er die Portfoliounternehmen des alten überführt. Während die Mehrheit der Investoren glaubt, dass der Haupteffekt darin besteht, das System privater Märkte zu stärken, meint eine beträchtliche Minderheit, dass dies das traditionelle Modell einer zehnjährigen Laufzeit von Private-Equity-Fonds untergraben könnte.

Dennoch sehen die Anleger Fortführungsfonds im Allgemeinen als positive Entwicklung an. Zwei Drittel der LPs glauben, dass sie sich als gute Eigentümer von Portfoliounternehmen erweisen werden.

Die Anleger erwarten ein schnelles Wachstum der Sekundärmärkte für private Anlageklassen. Fast alle LPs rechnen mit einem Wachstum des Private-Equity-Sekundärmarktes und die Hälfte der LPs erwartet eine Expansion der Sekundärmärkte für private Kredite, Infrastruktur und Immobilien.

Insbesondere auf dem Markt für private Kredite sehen die LPs zahlreiche Gründe für institutionelle Investoren, Anlagewerte im Sekundärmarkt zu verkaufen. Diese reichen von höherem Liquiditätsbedarf bis hin zu dem Wunsch, das Engagement in Anlagewerten zu reduzieren, die sich unterdurchschnittlich entwickeln.

Der Appetit der LPs auf Co-Investitionen ist ein weiterer Bereich, der keine Anzeichen einer Verlangsamung zeigt. Mehr als die Hälfte der Investoren geben an, dass sie Maßnahmen zur Steigerung ihrer Attraktivität als Co-Investmentpartner ergreifen.

Fast alle dieser LPs versuchen, ihre Entscheidungsfindung zu beschleunigen, und etwa die Hälfte sucht nach anderen Möglichkeiten, um ihre Attraktivität zu steigern.

Einen interessanten Hebel in Sachen Rendite verrät das aktuelle Barometer auch:  Mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Portfoliounternehmen in die Anreizsysteme einzubeziehen würde zu höheren Private-Equity-Renditen führen. Dieser Ansicht sind fast die Hälfte der Limited Partners (LPs), die am jüngsten Global Private Equity Barometer von Coller Capital teilgenommen haben. Lediglich sechs Prozent dieser institutionellen Investoren sind der Meinung, dass eine Ausweitung der Anreize für die Mitarbeitenden in den Portfoliounternehmen den Renditen abträglich wäre.


Über die Studie:
Das Global Private Equity Barometer von Coller Capital bietet einen Überblick über die Pläne und Meinungen institutioneller Investoren in dieser Vermögensklasse in Nordamerika, Europa und dem asiatisch-pazifischen Raum (einschließlich Naher Osten). Es erscheint seit 2004 halbjährlich jeweils im Sommer und Winter. Das vorliegende Barometer spiegelt die Einschätzungen von 102 institutionellen Private-Equity-Anlegern weltweit vom 28. September bis zum 9. November 2021 wider.

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