Nachhaltiges Acceleration Capital Wie Private Equity als Booster für Impact Investments funktioniert

Sebastian Römer, Leiter des Vertriebs für Zentral- und Osteuropa bei Natixis Investment Managers

Sebastian Römer, Leiter des Vertriebs für Zentral- und Osteuropa bei Natixis Investment Managers: Private Equity kann wirkungsvolle Investments sicherstellen. Foto: Natixis Investment Managers

Zwei große Megatrends prägen derzeit die globalen Kapitalmärkte: Zum einen die immer größer werdenden Summen, die nachhaltig und verantwortungsvoll angelegt werden wollen. Zum anderen das Wachstum der Private Markets, also des Vermögens, das abseits der öffentlichen Märkte investiert wird. Gerade bei Private Equity gewinnt eine Ausrichtung am „Impact“, also einer konkreten und messbaren sozialen oder ökologischen Wirkung, die neben der finanziellen Rendite erzielt werden soll, an Bedeutung. Und umgekehrt: Impact-Investments finden sehr häufig in Form von Private Equity statt und gehören inzwischen zu den anerkannten Strategien von Investoren zur Umsetzung von ESG-Zielen. Dies gilt im globalen genauso wie im lokalen Maßstab.


Zu diesem Ergebnis gelangen zwei anerkannte Studien. Zum einen die Annual Impact Investors Survey 2020 des Global Impact Investing Network (GIIN). Der Markt für Impact Investing sei sowohl in der Tiefe als auch in der Breite vielfältiger geworden, heißt es dort. Und auch zum deutschen Markt gibt es eine Untersuchung. Unter dem Titel „Impact Investing in Deutschland 2020“ fasst die Bundesinitiative Impact Investing in Kooperation mit dem Bundesverband Deutscher Stiftungen und der Bertelsmann Stiftung deren wichtigste Ergebnisse zusammen. Dabei lassen die Studienautoren keinen Zweifel daran, dass „Impact Investing heute keine visionäre Idee einer kleinen Gruppe von Innovatoren mehr ist, sondern ein ausdifferenzierter Milliardenmarkt mit großem Wachstumspotenzial und hoher Dynamik“.

Nach Schätzungen des GIIN betrugen die weltweiten Assets under Management, die 2019 in Impact Investments angelegt waren, 715 Milliarden US-Dollar. Ein Jahr zuvor hatten die AuM noch bei gut 500 Milliarden US-Dollar gelegen. Inzwischen dürfte das Volumen sich weiter erhöht haben. Das gilt auch für den deutschen Markt. Für das Jahr 2020 hat das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) Impact Investments in Höhe von fast 17 Milliarden Euro ermittelt. Das erscheint nicht viel, entspricht aber einem Wachstum von über 100 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In der Schweiz waren Investoren 2020 bereits mit einem Volumen in Höhe von 79 Milliarden Euro in wirkungsorientierte Anlagen investiert.

Die Vorteile von Private Equity

Entscheidend für Impact Investments ist nicht nur die sogenannte Intentionalität, also der Wille, mit einem Investment sehr gezielt eine bestimmte ökologische oder soziale Wirkung zu erzielen, etwa durch die Unterstützung eines der 17 Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung, kurz SDG. Noch wichtiger ist aber die Möglichkeit, die angestrebten Ziele anhand von Kennziffern und Messgrößen sehr konkret daraufhin überprüfen zu können, ob und in welchem Umfang sie tatsächlich umgesetzt werden können. In diesem Zusammenhang kommt es natürlich auch darauf an, die Investments hinsichtlich ihrer Impact-Ziele dauerhaft zu überwachen und zu steuern.

Mit Blick auf diese Anforderungen erweist sich die Anlageklasse Private Equity als besonders vorteilhaft. Das liegt zum einen darin begründet, dass eine Unternehmensbeteiligung über Private Equity im Rahmen des sogenannten Due-Diligence-Prozesses eine intensive und umfassende Untersuchung des potentiellen Kauf- oder Investitionsobjekts in allen relevanten Bereichen mit sich bringt. Dabei können neben den wirtschaftlichen, rechtlichen, steuerlichen und finanziellen Verhältnissen auch die ESG-Entwicklung sowie das entsprechende Potential des Unternehmens zielgenau und sehr individuell analysiert werden.