Plus von 133 Prozent in Q2 Investitionen in Fintechs legen weltweit stark zu

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Trend hin zu B2B-Anwendungen

Vor allem in den USA und in Europa zeichnet sich inzwischen ein neuer Trend ab. Fokussierten sich Fintechs bisher meist auf Kundenanwendungen, widmen sie sich inzwischen immer mehr der Frage, wie sich Middle- und Backoffice-Prozesse bei Finanzdienstleistern effizienter gestalten lassen. Und so befinden sich unter den Top 10 der Fintech-Deals im zweiten Quartal bereits drei aus dem B2B-Segment: CCH Tagetik (Italien/USA, 321 Millionen US-Dollar), Pos Portal (USA, 158 Millionen US-Dollar) und ITRS Group (England, 140 Millionen US-Dollar).

„Der Trend hin zu B2B-Anwendungen dürfte sich künftig noch verstärken, weil Banken gemerkt haben, dass sie ihre Kosten drastisch reduzieren müssen“, sagt KPMG-Partner Sven Korschinowski. „Denn als Wettbewerber treten zunehmend auch Fintechs mit Banklizenz auf den Plan, bei denen das Verhältnis von Aufwand und Ertrag nur ein Drittel von dem bei einer klassischen Bank beträgt.“

Regulatorische Themen im Kommen

Weiter im Aufwind befinden sich auch Start-ups, die sich Antworten auf regulatorische Fragen liefern, sogenannte Regtechs. Hier flossen im ersten Halbjahr 2017 bereits 591 Millionen Dollar im Zuge von 60 Deals. Zum Vergleich: Im gesamten Vorjahr waren es 91 Deals und 994 Millionen Dollar investiertes Kapital.

„Die anhaltenden Aktivitäten deuten auf ein reges drittes Quartal 2017 hin, zumal die EU-Zahlungsdienste-Richtlinie PSD2 und die neue EU-Datenschutz-Grundverordnung für zusätzliche Aufmerksamkeit in diesem Bereich sorgen. Auch bei Themen wie Blockchain, digitalen Währungen und rund um den Versicherungssektor dürfte sich bis Ende des Jahres noch einiges tun“, so Korschinowski.

Den aktuellen „Pulse of Fintech“ von KPMG im englischen Original gibt es hier als pdf.

 

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