DWS-Studie Pensionsfonds setzen trotz veränderter Kapitalmärkte auf ETFs

Laut einer Studie von DWS setzten Pensionsfonds trotz der veränderten Kapitalmärkte verstärkt auf ETFs.

Laut einer Studie von DWS setzten Pensionsfonds trotz der veränderten Kapitalmärkte weiter auf ETFs. In den kommenden drei Jahre erwarten die Umfrageteilnehmer jedoch eine Verschiebung in der Zusammensetzung passiver Anlagen. Foto: DWS

Passive Anlagen bleiben trotz eines fundamental geänderten Kapitalmarktumfelds mit gestiegenen Zinsen und Inflationsraten ein wichtiger Pfeiler für die Anlagestrategie von Pensionsverwaltern. Das ist ein zentrales Ergebnis der Studie „Passive Investing 2023: future of passive investing“ von Create Research und Xtrackers, Teil der DWS-Group.

Für die Studie wurden die Antworten von 148 Altersvorsorgeeinrichtungen in Europa, Australien, Asien und Nordamerika mit einem Gesamtvermögen von 1,7 Billionen Euro ausgewertet. Gut 80 Prozent der Pensionsfonds deckt einen deutlichen Anteil der Anlagen mit passiven Instrumenten ab. Mit Blick auf die nächsten drei Jahre antworteten 39 Prozent der Befragten, dass dieser Anteil noch ausgebaut werden soll.

Hohe Liquidität und Vorhersehbarkeit sind Vorteile 

Der wichtigste Grund dafür sind demnach die niedrigeren Gebühren und Transaktionskosten. Der Studie zufolge ist dies sehr wichtig, da die Märkte sich auf eine Ära niedriger nominaler Renditen aufgrund der jüngsten geldpolitischen Straffungen durch die Zentralbanken einstellen müssen. Die hohe Liquidität und die Vorhersehbarkeit der Wertentwicklung werden als weitere wichtige Vorteile passiver Anlagen genannt. 

 

Laut der Umfrage herrscht zudem ein breiter Konsens darüber, dass der Anstieg der passiven Anlagen ein struktureller Trend ist, eine Umkehr sei sehr unwahrscheinlich. Als Grund nennen die Verantwortlichen der Studie, dass die Märkte mit dem Aufkommen von Künstlicher Intelligenz und Big Data weniger Möglichkeiten für aktive Fondsmanager böten. Nach aktuellen Berechnungen werden passive Anlagen bis 2027 mehr als die Hälfte des globalen Pensionsvermögens ausmachen.

Aktiv verwaltete Anlagen spielen weiterhin eine Rolle 

Dennoch spielen aktiv verwaltete Anlagen eine weiterhin wichtige Rolle. 61 Prozent geben an, dass sich aktive und passive Anlagen in ihrem Portfolio ergänzen und nicht als Gegensätze zu sehen sind. Die Studienautoren gehen davon aus, dass das traditionelle Kern-Satelliten-Modell verfeinert wird. Die wichtigsten Anlageklassen, die an hocheffizienten liquiden Märkten gehandelt werden, wie globale Aktien und Staatsanleihen, werden über passive Instrumente abgedeckt. Für Satellitenanlagen, bei denen der Handel an illiquiden, ineffizienten Märkten stattfindet, wie beispielsweise Small Caps, nutzen Pensionsfonds aktive Investments, die mehr Freiheitsgrade haben als passive.

Mit Blick auf die kommenden drei Jahre erwarten die Umfrageteilnehmer eine Verschiebung in der Zusammensetzung passiver Anlagen. Erstens werden rein kapitalgewichtete Indizes wohl an Beliebtheit verlieren. Sie werden demnach von ihrem derzeitigen Anteil von 70 Prozent auf 62 Prozent fallen. Zweitens wird die Popularität passiver Engagements in allen Bereichen zunehmen. Das schließt auch Anlagen ein, die sich etwa an den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) oder den Pariser Klima-Benchmarks orientieren. ESG bleibt ein Treiber für die Verbreitung passiver Anlagen, 73 Prozent der Pensionsfonds erwarten hier weitere Fortschritte bei Stewardship und Engagement

Die ganze Studie können Sie hier lesen

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