Laut Medienbericht Lombard Odier bemüht sich um vereinfachte Freistellung

Schild von Lombard Odier am Genfer Standort der Bank

Schild von Lombard Odier am Genfer Standort der Bank: Das Institut erwägt offenbar den Schritt an den deutschen Markt. Foto: Imago Images / Steinach

Lombard Odier möchte im deutschen Private Banking mitmischen. Das legt ein Bericht des „Handelsblatts“ nahe, nach dem sich die Schweizer Privatbankengruppe mit Sitz in Genf um eine vereinfachte Freistellung für den deutschen Markt bemüht. Die Bank wollte gegenüber dieser Redaktion die Berichte nicht kommentieren. Auch die Bafin, die die vereinfachten Freistellung für den deutschen Markt prüft, hatte sich auf Nachfrage des Handelsblatts nicht zu den Informationen geäußert.

2023 erhielt bereits eine andere Schweizer Bank die vereinfachte Freistellung

Lombard Odier wurde 1796 gegründet und verfügt als Bankengruppe heute über eine Bilanzsumme von 15,5 Milliarden Schweizer Franken. Das insgesamt verwaltete Kundenvermögen liegt bei 308 Milliarden Franken. Die Gruppe ist unter anderem im Private Banking, aber auch im Asset Management und der Vermögensverwaltung sowie im Geschäft mit externen Vermögensverwaltern tätig.

 

Anfang des Jahres hatte mit der Zürcher Kantonalbank bereits ein Institut die vereinfachte Freistellung von der Bafin erhalten. Die Schweizer Großbank kann somit auch aktiv den deutschen Markt bearbeiten, auch ohne eine Niederlassung oder eine Tochterbank in Deutschland oder einem anderen Land innerhalb der Europäischen Union zu eröffnen. Ein solcher Schritt ist normalerweise für Nicht-EU-Institute Pflicht, um im Private Banking hierzulande aktiv zu werden – die vereinfachte Freistellung ermöglicht allerdings Schweizer Banken eine Ausnahmeregelung.

Unklar ist allerdings, ob diese Ausnahmeregelung auch dauerhaft Bestand hat. Die Europäische Union möchte die Marktzugangsregelungen harmonisieren, darunter könnte auch die vereinfachte Freistellung leiden. Florence Schnydrig Moser, die bei der Zürcher Kantonalbank das Private Banking verantwortet, hatte sich mit Blick auf die Überlegungen der Europäischen Union im Interview mit dem private banking magazin entspannt gezeigt: „Sollte sich vom Gesetzgeber etwas ändern, sind wir darauf vorbereitet – im Zweifel kehren wir zu unserem vorherigen Modell eines reaktiven Geschäfts zurück.“ Man glaube an den Weg der aktiven Marktbearbeitung in Deutschland.

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