Legg Mason Global Investment Survey Persönlicher Berater schlägt Computer

Seite 2 / 2

Deutsche Millennials wenden sich hingegen überwiegend an Freunde und Familie, um Informationen über langfristige Spar- und Anlagemöglichkeiten zu erhalten. Das sagten nahezu zwei Drittel (63 Prozent) aller deutschen Millennials und damit deutlich mehr als im weltweiten Schnitt der jüngeren Generation (51 Prozent). Zudem nutzen nur 16 Prozent der deutschen Millennials Online-Portale zur Durchführung von Finanzgeschäften – im Vergleich zu 23 Prozent im globalen Durchschnitt der jüngeren Generation.

Dieses offensichtliche Desinteresse an Online-Dienstleistungen im Finanzbereich zieht sich auch durch die Generationen fort und zeigt sich bei den älteren Befragten entsprechend stark ausgeprägt. Lediglich 13 Prozent der deutschen Generation X (36-52-Jährige) und nur acht Prozent der Baby-Boomer nutzen Online-Finanzportale. Auch diese Angaben liegen deutlich unter den weltweiten Durchschnittswerten von 17 beziehungsweise zwölf Prozent.

„Eine mögliche Erklärung für die Zurückhaltung deutscher Anleger gegenüber digitalen Finanzprodukten und -dienstleistungen: die geringe Zufriedenheit mit dem derzeitigen Angebot – zumindest legen das die Ergebnisse unserer diesjährigen Global Investment Survey nahe“, glaubt Dahmann.

Der Zufriedenheitswert deutscher Investoren mit digitalen Produkten oder Finanzdienstleistungen, welche sie von ihren Finanzberatern erhalten, liegt bei nur 3,29. Das ist deutlicher unter dem weltweiten Schnitt von 3,68 und auch im europäischen Vergleich am niedrigsten (Frankreich 3,31, Spanien 3,35, Italien 4,07, Belgien 3,65, Schweiz 3,57, Schweden 3,49). Vor allem das Fonds-Research sowie die Internet-basierten Handelssysteme werden von deutschen Anlegern kritisiert. Lediglich 18 beziehungsweise 17 Prozent bewerten Produkte in diesen beiden Kategorien als zufriedenstellend.

Da wundert es nicht, dass insgesamt lediglich 21 Prozent der Deutschen Online-Instrumente und Apps als Ersatz für eine persönliche Finanzberatung ansehen. Weltweit sind es doppelt so viele der Befragten. Deutsche Millennials sind auch hier keine Ausnahme, auch wenn der Wert mit 31 Prozent deutlich höher ist als im deutschen Durchschnitt. Im weltweiten Vergleich sind für 49 Prozent der befragten Millennials die Online-Instrumente und Apps ein Ersatz für die persönliche Beratung.

„Der persönliche Kontakt mit einem Berater vor Ort wird in Deutschland ein wesentlich stärkeres Element der Spar- und Anlageprozesse bleiben, als es vielleicht in anderen Ländern der Fall sein wird“, lautet daher das Fazit des Legg-Mason-Deutschlandchefs Dahmann.

>>Vergrößern


Über die Studie:
Für Legg Masons Global Investment Survey 2017 wurden zwischen 12. Januar und 10. Februar dieses Jahres 15.300 Anleger aus 17 Ländern in Europa, der Asien-Pazik-Region, Lateinamerika und den USA befragt, wobei die jeweilige Stichprobengröße repräsentativ für die Bevölkerung jedes Landes ist. Die Umfrageteilnehmer waren zwischen 18 und 74 Jahre alt. Unter ihnen befanden sich 3442 HNWIs.

Interessierte können die Studie im englischen Original hier einsehen.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen