Legg Mason Global Investment Survey Persönlicher Berater schlägt Computer

Persönlicher Berater schlägt Computer

Die Deutschen nutzen Online-Finanzdienstleistungen weitaus seltener als der internationale Durchschnitt und bevorzugen stattdessen menschliche Berater. Das geht aus der diesjährigen Global Investment Survey von Legg Mason hervor. Für die Umfrage des Multi-Boutiquen-Hauses wurden insgesamt 15.300 Anleger in 17 Ländern befragt, darunter 900 Deutsche.

Demnach nutzen nur 53 Prozent der Deutschen das Internet, um ihre persönlichen Finanzen zu regeln oder um Zugang zu einem Broker oder einer Investmentgesellschaft zu erhalten. Weltweit sind es 59 Prozent. Auf die Frage, ob Finanz-Apps zum Einsatz kommen, bejahten dies lediglich 19 Prozent der in Deutschland befragten Investoren. Im globalen Vergleich benutzen 35 Prozent der Anleger Finanz-Apps. Und auch der Internetzugang über Smartphones wird von den Deutschen vergleichsweise wenig genutzt.

Nur 43 Prozent der Befragten hierzulande nutzen von unterwegs aus ihr Smartphone täglich, um ins Internet zu kommen, weltweit sind es 56 Prozent. „Über die Jahre etablierte Verhaltensmuster ändern sich nur sehr langsam. Entsprechend vorsichtig öffnen sich Anleger in Deutschland gegenüber neuen Technologien“, sagt Klaus Dahmann, Niederlassungsleiter und Deutschland- sowie Österreichchef bei Legg Mason.

Vertrauen zählt

Die Kapitalanlage sei für Investoren nicht selten mit Vertrauen zum Berater verbunden. Daher halte er es für sehr unwahrscheinlich, dass Menschen künftig ausschließlich über Computer oder Smartphone investieren, so Dahmann weiter. „Das Modell der Zukunft wird eine Mischung aus Mensch und Maschine sein, gerade weil das Vertrauen bei der Kapitalanlage eine so große Rolle spielt.“

Man könnte auch meinen, dass die Zurückhaltung etwas mit dem Alter der befragten Anleger zu tun hat und die Generation derer, die zwischen 1980 und 2000 geboren sind, die sogenannten Millennials, dem technischen Fortschritt bei der Kapitalanlage deutlich offener gegenüber stehen. Ein Trugschluss, wie die Legg Mason-Studie nun belegt.

Aufgeschlossenheit für Technik unter Durchschnitt

Grundsätzlich nutzen mit 57 Prozent tatsächlich mehr Millennials das Internet, um ihre persönlichen Finanzen zu regeln, als die 49 Prozent in ihrer Elterngeneration – die sogenannten Baby-Boomer. Und auch bei den Apps sind es mit 36 Prozent viermal mehr Millennials als Baby-Boomer (neun Prozent).

Doch selbst in dieser jungen Generation liegen die Deutschen mit ihrer Technologie-Aufgeschlossenheit deutlich hinter dem weltweiten Durchschnitt zurück. Im globalen Vergleich nutzen nämlich 65 Prozent der Millennials und 52 Prozent der Baby-Boomer das Internet, während 50 Prozent der Millennials und 21 Prozent der Baby-Boomer Apps zum Management der persönlichen Finanzen oder zum Kontakt mit Brokern und Investmentgesellschaften einsetzen.