Die kirchliche Versorgungseinrichtung Verka will den Anteil ihrer nachhaltigen Anlagen im Portfolio langfristig verdoppeln. Nach Angaben von Daniel Wolbert, Leiter Kapitalanlagen, will der Berliner Spezialversicherer für Kirchen und deren Versorgungseinrichtungen den Bestand der nachhaltigen und Impact-Anlagen von derzeit etwa 10 auf 20 Prozent der gesamten Kapitalanlagen erhöhen. Legt man das Anlagevolumen von aktuell rund 1,9 Milliarden Euro zugrunde, fließen schätzungsweise 190 Millionen Euro zusätzlich in nachhaltige Investments.
Zwei Pensionskassen, ein Plan
Die Verka besteht aus zwei von der Finanzmarktaufsicht Bafin regulierten Pensionskassen. Die Pläne für den Ausbau der nachhaltigen Anlagen betreffen einerseits die Verka VK Kirchliche Vorsorge, einen Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit, der Geschäft ausschließlich im Raum der evangelischen Landeskirchen sowie der Dachorganisation Evangelische Kirche in Deutschland betreibt.
Auf der anderen Seite soll auch die hundertprozentige Tochtergesellschaft Verka PK Kirchliche Pensionskasse noch nachhaltiger anlegen. Die Verka PK agiert im Bereich der Diakonien und der freien Wohlfahrtspflege. Darüber hinaus betreibt sie auch kirchenunabhängiges, sogenanntes säkulares Geschäft. Beide Verka-Organisationen fahren annähernd die gleiche Kapitalanlagestrategie, es gibt nur in Nuancen Unterschiede, erläutert Daniel Wolbert gegenüber unserer Redaktion. So hätten auch beide Pensionskassen die gleichen Nachhaltigkeitsziele und Quotenziele im Hinblick auf Impact Investments.
Wasserkraftfonds neu im Portfolio
Für die Verka als institutionellen Investor mit kirchlichem Hintergrund stehen die Sozialverträglichkeit, Ökologie und Generationengerechtigkeit traditionell im Fokus und beeinflussen seit je her die Anlageentscheidungen. Auf seinem Weg zu noch mehr Nachhaltigkeit im Portfolio investierte der Verka-Verbund in diesem Jahr zum ersten Mal 10 Millionen Euro in einen Wasserkraftfonds.
Laut Daniel Wolbert legt die Verka seit etwa zehn Jahren in Investmentfonds an, die wiederum in erneuerbare Energieformen investieren, allen voran Solar- und Windkraftwerke. Aber auch Investments in Netzinfrastruktur und Energieeffizienz sind für die Verka nichts Neues. Nach langer Suche sei man nun auch bei Wasserkraftinvestments fündig geworden, die die eigenen strengen Nachhaltigkeitsmaßstäbe einhielten.
Anders als viele andere institutionelle Investoren arbeitet die Verka nicht mit Investment Consultants zusammen, sondern vertraut auf die eigene Expertise. Dort, wo die Anlagethemen zu speziell sind und das eigene Fachwissen an Grenzen stößt, vertraut die Verka auf ihr Netzwerk und kooperiert mit anderen Marktteilnehmern und Beratern. Dazu zählt Wolbert auch den Markt für nachhaltige Anlagen, der laut dem Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) im vergangenen Jahr kräftig gewachsen ist.