Appell eines Family Officers Was Family Officer von Asset Managern erwarten

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Das Family Office als Intermediär und Unterstützer

Manager sollten daher sicherstellen, dass sie die gleiche Langfrist-Orientierung wie ein Family Office an den Tag legen. In einem Markt mit einer schier endlosen Zahl an Finanzprodukten suchen Family Offices – wie auch andere Investoren auf der Buy Side – nicht nur nach dem passenden Produkt für eine zu füllende Allokation, sondern nach Partnern, die ihnen in ihren täglichen Herausforderungen zur Seite stehen können. Wie in so vielen Dingen im Leben arbeiten wir und andere Family Offices präferiert mit Parteien zusammen, die nicht nur auf „quid pro quo“-Basis arbeiten, sondern das Wissen ihres Hauses mit Ziel auf eine langfristige Beziehung auch vorweg schon zur Verfügung stellen.

Wurde hier mit guter Intention Vorarbeit geleistet, so dreht sich oft die Dynamik und es ist nicht der Manager, sondern das Family Office, das aktiv eine Zusammenarbeit mit dem Partner sucht: Erst vor kurzem haben wir uns dazu entschieden, trotz höherem Zeichnungs- und Reporting-Aufwand einen Private-Equity-Fonds direkt statt über einer unserer Bankpartner zu zeichnen, um nach fast 1,5 Jahren Kennenlernen die aufgebaute Beziehung richtig zu begründen und nicht über einen Intermediär versacken zu lassen. 

 

Oft können sich Family Offices schnell zu lautstarken Unterstützern entwickeln. Trotz des Wachstums ist die Zahl relevanter deutscher Family Offices im Vergleich zu anderen Regionen weiterhin überschaubar. Sucht man Teams mit internen Kapazitäten in Themen wie Private Equity oder Hedgefonds, so schrumpft die Zahl relevanter Parteien stark. Doch die, die verbleiben, sind untereinander gut vernetzt und teilen rege ihren Dealflow miteinander. Nicht ohne Grund sind andere deutsche Family Offices bei alternativen Investments unser häufigster „Reference Call“. 

Wer nicht nur mit Performance, sondern auch gutem Umgang in diesem Umfeld punkten kann, ist gut positioniert: Wir haben schon häufig miterlebt, wie Manager über ihr Netzwerk bestehender Family-Office-Investoren oft ein rasantes Wachstum und deutlich schnellere Fundraisings hinter sich bringen konnten. So investierten wir etwa vor kurzem in Flex Capital, einen Berliner Private-Equity-Fonds, der es bisher wie noch kein anderer Fonds in unserem Netzwerk geschafft hat, die Berliner Gründerszene für sich zu gewinnen. Vorher hatten Start-Up-Gründer Private Equity eher als langweilige Anlageklasse belächelt – doch Flex Capital punktete hier nicht nur mit hervorragender Performance, sondern auch einem passenden Pitch als Käufer von schnell wachsenden, aber „gebootstrappten“ Technologieunternehmen. Das Fundraising endete trotz herausforderndem Marktumfeld für Private-Equity-Fonds im Rekordtempo.