Family Office, Familienstiftung, Spenden Wie sich deutsche Nextgens künftig engagieren wollen

Hubert Burda (links) machte mit seinem Medienimperium Milliarden, sein Sohn Hubert Burda wird einen Teil davon erben

Hubert Burda (links) machte mit seinem Medienimperium Milliarden, sein Sohn Hubert Burda wird einen Teil davon erben: Die Nextgen hat laut einer Umfrage oft ein anderes Verhältnis zu Unternehmertum und Engagement. Foto: Imago Images / Arnulf Hettrich

Vor wenigen Tagen gab Marlene Engelhorn wieder ein Interview, das tut die junge Frau aus Wien regemäßig. In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ließ sie verlautbaren: „Ich möchte 90 Prozent von meinem Erbe zurückgeben“. 90 Prozent von Engelhorns Erbe: Das dürfte ein nicht unerheblicher Millionenbetrag sein. Engelhorn ist die Enkelin von Traudl Engelhorn-Vechiatto, die wiederum ein Milliardenvermögen angehäuft hat – weil die Engelhorn-Familie einst den Chemiekonzern BASF in Mannheim gründete.

 

Marlene Engelhorn ist ein Paradebeispiel für das, was gemeinhin als Nextgen bezeichnet wird: Die nächste Generation einer vermögenden Unternehmerfamilie. Da gerade in Deutschland ein Großteil des Gesamtvermögens in Familienunternehmen und den zugehörigen Dynastien gebunden ist, sind die Wünsche und Werte der Nextgens, die Teile dieses Vermögens in den kommenden Jahren erben werden, natürlich von großem öffentlichen Interesse – weshalb Phineo und die WHU Otto Beisheim School of Management eine großangelegte Umfrage unter Nextgens geführt hat.

Dabei wurden rund 100 Nextgens befragt – also Nachfolger und Erben aus Unternehmerfamilien, die nicht zwingend eine aktive Rolle im Familienunternehmen innehaben müssen oder bei denen das Familienunternehmen teilweise sogar schon veräußert wurde. Die Befragung fand zwischen September 2020 und Februar 2022 statt.

Nextgens ist gesellschaftliches Engagement wichtig

Das Ergebnis: Nextgens sind überwiegend intrinsisch motiviert, ihre privilegierte Situation zugunsten sozialer und ökologischer Zwecke zu nutzen. Zudem wollen viele der Nextgens in der Fortführung des Engagements früherer Generationen eigene Schwerpunkte setzen und hinterfragen die bestehenden Konzepte der Vermögensverwaltung oder von Family Offices.

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Caption © Phineo

So ist 93 Prozent der befragten Nextgens gesellschaftliches Engagement wichtig bis äußerst wichtig, während es für nur 7 Prozent nicht sehr wichtig oder unwichtig ist. Entsprechend ist das Engagement bei über der Hälfte der Nextgens in den vergangenen Jahren gestiegen und ebenfalls über die Hälfte der Nextgens wollen ihr gesellschaftliches Engagement auch in den kommenden Jahren weiter ausbauen.