Hohe Gebühren, schwache Performance Vermögensverwaltungen von Deka, Union & Co. enttäuschen

Das Trianon-Gebäude in Frankfurt ist die Zentrale der Dekabank: Die vermögensverwaltenden Fonds des Hauses liegen wie die Produktreihen anderer Häuser hinter den Benckmarks der Fondsconsult-Analysten.

Das Trianon-Gebäude in Frankfurt ist die Zentrale der Dekabank: Die vermögensverwaltenden Fonds des Hauses liegen wie die Produktreihen anderer Häuser hinter den Benckmarks der Fondsconsult-Analysten. Foto: Deka

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Das Analysehaus Fondsconsult Research wirft zum 16. Mal einen Blick auf die Produkte und Leistungen der großen deutschen standardisierten Vermögensverwaltungen, darunter Anbieter der drei Institutsgruppen aus dem Sparkassen- und Verbundsektor sowie Großbanken. Ernüchternes Ergebnis: Keiner der fünf getesteten Anbieter erzielte in den vergangenen zwölf Monaten gegenüber den Benchmarks einen Mehrwert. Auch auf Sicht von drei und fünf Jahren liegen die Strategien der Institute hinter der Performance der Indizes-Kombinationen aus FTSE EMU Government Bond Index und MSCI World.

Hauptgrund des schlechten Abschneidens sei der Anlageschwerpunkt der Anbieter in Europa. Solche Produkte ließen sich besser an deutsche Kunden verkaufen, weil diese zu einer Geldanlage in der Heimat neigen, so Fondsconsult-Analyst Michael Wimmer gegenüber dem „Handelsblatt“. Die Strategie ging zumindest aus Performancesicht nicht auf: Europäische Aktien blieben auch 2019 hinter US-Titeln zurück.

Den Gesamtsieg in der diesjährigen Untersuchung erreicht erneut die Commerzbank und zwar abermals mit ihrer Produktreihe „Vermögensmanagement“, die eine Gesamtbewertung von 1,7 erhielt. Wie im Vorjahr loben die Analysten das Risiko-Rendite Profil des Angebots. Gemanagt wird die Produktreihe der Commerzbank von Allianz Global Investors (AGI). Dahinter folgen auf dem geteilten 2. Platz Union Investment mit dem Konzept „UniStrategie“ und die Hypovereinsbank mit dem „PB Vermögensportfolio“. Beide Produktreihen erzielen die Gesamtnote 2,0.

Die Ergebnisse der Anbieter ordnen die Tester zunächst den insgesamt vier Risikoklassen zu. Für die Gesamtbewertung unterziehen sie dann Performance- und Risikokennzahlen für jede Klasse mittels eines Scoringverfahrens einer Standardisierung. Die Gesamtnote für jeden Anbieter ergibt sich schließlich aus der Zusammenfassung der Klassenergebnisse durch Mittelung der Noten je Klasse.

Das betreute Volumen der großen Institutsgruppen in der standardisierten Vermögensverwaltung sinkt gegenüber dem Vorjahr um rund 3 Prozent auf 78,6 Milliarden Euro, trotz einer verbesserten Performance als 2019. Union Investment, Commerzbank und Dekabank decken zusammen 86,6 Prozent des Segments ab. Im Vorjahr betrug der relative Marktanteil der drei Anbieter 90,3 Prozent. Union Investment baut indes seine Marktführerschaft weiter aus. Das verwaltete Vermögen wächst um 2,5 Prozent, wodurch der relativen Marktanteil der Fondsgesellschaft um 2 Prozentpunkte auf mehr als 36 Prozent steigt.

Die laufenden Kosten bewegen sich laut Studie je nach Risikoklasse weiterhin in einer großen Bandbreite zwischen 0,35 und 2,5 Prozent pro Jahr. Vor allem Strategien mit Aktienfokus seien deutlich teurer als vergleichbare Investmentfonds, etwa globale Aktienfonds. Damit verharren die Gebühren den Analysten zufolge unvermindert auf hohem Niveau, trotz positiver Tendenzen. Gerade im Niedrigzinsumfeld werfe dies die Frage auf, wie nach Kosten im konservativen Segment noch ein positives Ergebnis für den Anleger erwirtschaftet werden kann.

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