Paukenschlag in der Finanzbranche: Der Finanzdienstleister HQ Asset Management wird bis zum Sommer abgewickelt. Das berichtet das Handelsblatt (Bezahlschranke), ein Sprecher der Finanzgruppe der Familie Harald Quandt bestätigte die Informationen gegenüber dem private banking magazin. Demnach ist die Suche nach einem strategischen Partner für HQ Asset Management erfolglos verlaufen.
Im Dezember 2021 war bekannt geworden, dass die HQ Holding zumindest einen Teilverkauf der Asset-Management-Tochter erwägt. Für einen Partner stellte die Gruppe laut einer Stellungnahme „hohe Anforderungen“ – die wurden offensichtlich aber nicht erfüllt. Laut Handelsblatt habe es zehn ernsthafte Interessenten für bis zu 50-prozentige Beteiligungen gegeben, nicht erfüllte Kriterien im Vertrieb und eine nicht immer passende Kapitalbasis hätten einen Teilverkauf aber verhindert. Außerdem sollte das Unternehmen seine Unabhängigkeit nicht verlieren.
Corona-Pandemie macht HQ Asset Management zu schaffen
Dass nach der erfolglosen Suche dann die Entscheidung fiel, HQ Asset Management bis Ende Juni abzuwickeln, hat vor allem zwei Gründe: Zum einen seien die komplexen Produkte ohnehin sehr erklärungsintensiv. Zum anderen hätten wegen der anhaltenden Corona-Pandemie Termine mit Kunden nur über Videotelefonie stattfinden können. So habe die anhaltende Corona-Pandemie die Geschäftsentwicklung des Unternehmens beeinträchtigt. „HQAM hatte einen schlechten Startzeitpunkt, aber kein Performance-Problem“, erklärt die HQ-Gruppe in der Stellungnahme und bedankt sich bei den zehn Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen.
Besser sieht es für HQ Capital aus. Bei der Einheit für alternative Investments gibt es wohl mehrere ernsthafte Interessenten. Noch im ersten Quartal will die Führung der HQ Holding um Stefan Keitel entscheiden, ob das Unternehmen mit oder ohne Beteiligung eines Partners fortgeführt werden soll. Zuletzt seien die Ziele aber deutlich übertroffen worden, allein 2021 sei das verwaltete Vermögen um eine Milliarde auf 9 Milliarden Euro gewachsen.
Für das Multi Family Office HQ Trust war die Gruppe von Anfang an nicht auf Partnersuche gegangen, wie das Unternehmen nach anderslautenden Medienberichten im Dezember gegenüber dem private banking magazin bestätigte. Keitel erwägt eher eine breitere Vermögensverwaltung, neue Kunden sollen künftig über weitere Investmentkonzepte angeworben werden.