Das Versorgungswerk der Wirtschaftsprüfer und der vereidigten Buchprüfer im Lande Nordrhein-Westfalen (WPV) tritt in Zukunft mit neuen Personalstrukturen auf. Die Veränderungen betreffen sowohl den Vorstand als auch die Geschäftsführung. In den vergangenen Jahren fungierte der Vorstand, der demnächst von fünf auf sechs Personen erweitert wird, als Geschäftsführungsorgan. Künftig hat das Gremium eine aufsichtsratsähnliche Überwachungsfunktion. Zusätzlich trifft es geschäftspolitische Entscheidungen, die sogenannten Grundsätze der Geschäftspolitik.
Neben dem Vorstand hat das Versorgungswerk mit Wirkung zum 8. Oktober 2019 eine fünfköpfige Geschäftsführung installiert. Sie agiert wie der Vorstand einer Aktiengesellschaft und ist nicht weisungsabhängig. Der bisherige alleinige Geschäftsführer Hans Wilhelm Korfmacher ist zum Vorsitzenden der Geschäftsführung ernannt worden. Er verantwortet unter anderem die Beteiligungs- und Immobilienverwaltung.
Zur Geschäftsführung des WPV gehören nun auch Michael Neuhausen (Risikomanagement, Rechnungswesen/Steuern, Zahlungsverkehr und IT) und Sascha Pinger. Letzterer leitet in der Vermögensanlage das Ressort Immobilien, Infrastruktur und sonstige illiquide Investments, ausgenommen Private Equity und Private Corporate Debt.
Der promovierte Diplom-Kaufmann Heiko Seeger betreut in der neu geschaffenen Geschäftsführung wie bisher die Vermögensanlage rund um die Zinsträger-Direktanlagen einschließlich Grundschulden, Einzel-/Direktfinanzierungen im Immobilien- und Infrastrukturbereich, Private Equity und Private Corporate Debt sowie liquide Fondsanlagen (Aktien, Renten, Währungen).
Die promovierte Juristin Silke Wolf verantwortet in dem fünfköpfigen Gremium den Versicherungsbetrieb. Die Mitglieder der Geschäftsführung waren vor der Neustrukturierung entweder Geschäftsführer ohne Organfunktion oder Bereichsleiter.
Hintergrund des Umbaus ist eine Änderung des für dieses Versorgungswerk geltenden Errichtungsgesetzes, des WPVG NRW. Das 1993 verabschiedete Gesetz trat in seiner aktuellen Version am 24. Juli dieses Jahres in Kraft. Vor diesem Hintergrund haben sich die Strukturen der Organe des WPV verändert.
Wie der amtierende Vorsitzende der Geschäftsführung, Hans Wilhelm Korfmacher, im Gespräch mit unserer Redaktion erläutert, sind die heutigen Strukturen unter Governance-Gesichtspunkten absolut zeitgemäß und sinnvoll. Das WPV ist eine sogenannte Selbstverwaltungseinrichtung, bei der 15 gewählte Vertreter in der Vertreterversammlung als „Parlament“ fungieren. Daran hat sich nichts geändert.