Fondsanalyse Deluxe, Teil 25 Die etwas andere Value-Strategie

Anders ist nicht schlecht: Ein ungewöhnlicher Schutz kann seine Aufgabe erfüllen – eine gewisse Andersartigkeit im Gegensatz zur Konkurrenz hilft zudem im Portfolio.

Anders ist nicht schlecht: Ein ungewöhnlicher Schutz kann seine Aufgabe erfüllen – eine gewisse Andersartigkeit im Gegensatz zur Konkurrenz hilft zudem im Portfolio. Foto: imago images/Ikon Images

Eine der bekanntesten Börsenweisheiten lautet: „Greife nie ins fallende Messer“. Schließlich ist unklar, wann der Sinkflug endet. Ein Blick ins Portfolio des Fast Global Fund von Fidelity zeigt, dass das nur die halbe Wahrheit ist: Auch ein fallendes Messer landet am Boden – und bietet dann Potenzial für eine kräftige Gegenbewegung.

 

Während das Gros der aktiven Fondsmanager lieber mit dem Strom schwimmt, verfolgt Dmitry Solomakhin, der den Fast Global Fund seit der Auflegung im Jahr 2013 managt, eine Contrarian-Value-Strategie. Das heißt: Er wählt für den Fonds oft Aktien aus, die zuletzt etwas schwächelten − und liegt damit sehr häufig richtig. Einen Contrarian-Value-Ansatz zu verfolgen, ist allerdings nicht ganz einfach. Um passende Titel zu finden, braucht es erstens sehr gutes Research und zweitens die mentale Stärke, sich dem Herdentrieb zu entziehen. Entsprechend ist das Angebot solcher Fonds und Ansätze überschaubar.

Dabei sind diese Strategien in der fondsgebundenen Vermögensverwaltung interessant. Sie können ein Portfolio gut ergänzen – vor allem in puncto Risiko-Rendite-Verhältnis. Schließlich erwarten Anleger in allen Marktphasen eine Outperformance gegenüber der Benchmark. In unserem Auswahlprozess analysieren wir Fonds sowohl anhand von quantitativen als auch qualitativen Kriterien. Im Folgenden gehe ich auf die Kriterien ein, die zur Auswahl dieses Fonds beigetragen haben.

Überzeugt das Investmentteam?

Im ersten Schritt klopfen wir Investmentteam sowie Portfoliomanagement ab. Fondsmanager ist Dmitry Solomakhin, der über 17 Jahre Erfahrung in der Investmentbranche verfügt. Der Mathematiker, Computerwissenschaftler und BWLer kam nach Stationen als IT-Projektmanager bei Nestlé und Gillette 2006 zu Fidelity International. Dort war er zunächst Analyst im europäischen Aktienteam, bevor er 2008 Portfoliomanager wurde. Seit 2013 verantwortet er den Fast Global Fund.

Dem Manager steht ein umfangreicher Pool an Ressourcen zur Verfügung. Mit über 130 Aktienanalysten in Nordamerika, Europa, Asien und Australien hat Fidelity International ein großes Expertennetzwerk. Hinzu kommen fünf weitere Analysten, die sich speziell um die Short-Seite kümmern. Dieses hauseigene Analystennetzwerk stellt für den Manager eine wichtige Ideenquelle für die Titelselektion – zumeist nicht Konsensus-Titel – dar.