Faktor-Investing versus Themeninvestments Die Entmysthifizierung thematischer Investments

Milot Hasaj von Lampe Asset Management

Milot Hasaj von Lampe Asset Management: „Der rapide Anstieg in der Anzahl und Vielfalt der Produkte ist allerdings ein wenig verblüffend, denn die Identifikation langfristiger Megatrends ist kein einfaches Unterfangen “ Foto: Lampe Asset Management

Wenn es darum geht, die neuesten und stabilsten Investmenttrends der letzten Jahre in der Finanzbranche aufzuzählen, liegen neben dem Thema ESG auch thematische Investments weit oben auf der Präferenzliste der Anleger. Die Anbieter thematischer Investments nutzen Kreativität, Granularität, aber auch Simplizität im Design und in der Produktvermarktung, um mehr Aufmerksamkeit bei den Anlegern zu erzeugen.

Entsprechend blieben Top-down-Sichtweisen, mit denen man versucht, die transformativen Kräfte der Weltwirtschaft beziehungsweise die sogenannten Megatrends ausfindig zu machen, nicht lange als theoretische Konzepte bestehen. Vielmehr wurden diese zügig mithilfe aktiv verwalteter Fonds oder passiver ETFs investierbar gemacht. Die Aussicht auf neue Wachstumstrends, auf strategisch profitable und gegebenenfalls diversifizierende Ertragsquellen sowie der Link zwischen Investments und persönlichen Interessen (Werten), spricht nicht nur institutionelle, sondern in den vergangenen Jahren auch immer mehr private Investoren an.

Die Identifikation von schädlichen, also disruptiven Ideen auf der einen und langfristigen Marktinnovationen auf der anderen Seite, ist allerdings keine leichte Aufgabe. Ein tiefgehendes fundamentales Durchleuchten und das Verständnis über die langfristigen Auswirkungen der ökonomischen, politischen, aber auch sozialen Trends auf die Profitabilität und Risikoeigenschaften einzelner Investmentbereiche, wie beispielsweise Gruppen von Unternehmen, Regionen und weiteren Punkten ist Voraussetzung.

 

 

 

Zudem stehen den Chancen aus zukunftsträchtigen Themen, potenzielle entgegengesetzte Effekte gegenüber, sollte sich das Thema doch nicht materialisieren lassen. Dazu kommen – gerade bei institutionellen Investoren – neben meist hohen Liquiditätsanforderungen auch noch hohe Abweichungsrisiken zu vorgegebenen Benchmarks.