Bilanz-Check Die fusionierte Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank in der Analyse

Stefanie Hehn und Gösta Jamin

Stefanie Hehn und Gösta Jamin: Die Bilanz-Analysten des private banking magazins beleuchten diesmal die Situation bei der fusionierten Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank. Foto: Gösta Jamin / Stefanie Hehn

Die neu fusionierte Privatbank, die aus dem Zusammenschluss der Hauck & Aufhäuser und des Bankhauses Lampe nun als Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG firmiert, hat in ihrem Geschäftsbericht 2021 in einem anspruchsvollen Geschäftsumfeld ein positives und noch immer solides Ergebnis nach Steuern in Höhe von 23,4 Millionen Euro (2020: 56,7 Millionen Euro) ausgewiesen. Auf Konzernebene stieg das Ergebnis nach Steuern sogar leicht von 45,7 auf 46,0 Millionen Euro. Das Ergebnis beinhaltet die Attribution des Bankhauses Lampe und verhilft dem Konzern zu einer respektablen Eigenkapitalrendite nach Steuern von 12,0 Prozent (Vorjahr 16,0 Prozent).

Hauck Aufhäuser Lampe konnte dabei im Berichtsjahr in allen Kerngeschäftsfeldern Asset Servicing, Private & Corporate Banking, Investment Banking und Asset Management in seinen elf nationalen und zwei internationalen Standorten positive Ergebnisse erzielen (herausragend dabei die Investmentbanking-Sparte). Damit scheint die Strategie des Privatbankhauses aufzugehen, auf organisches und anorganisches Wachstum in allen Geschäftsbereichen, Kosteneinsparungen und Prozessoptimierungen sowie die konsequente Digitalisierung in den unterschiedlichen Dimensionen zu setzen.

 

Trotz der nach zwei Corona-Jahren anhaltenden Herausforderungen konnte die Privatbank, die aus der Fusion dreier traditionsreicher Privatbanken hervorgegangen ist, für 2021 ein insgesamt positives Geschäftsergebnis nach Steuern von circa 23,4 Millionen Euro (Konzern: 46,0 Millionen Euro) verbuchen, und insbesondere dank erfreulicher Erträge in den zins- und provisionstragenden Geschäftsfeldern die eigenen, eher verhaltenen, Prognosen übertreffen. Dies ist bemerkenswert, da trotz der weiteren Erholung vom pandemiebedingten Einbruch der Weltwirtschaft und des positiven Trends der globalen Aktienmärkte die Situation im Bankenmarkt angespannt bleibt und anhaltende Marktanteilsverluste, weiter sinkende Ergebnisse und fallende Eigenkapitalrenditen drohen. Herausfordernd sind dabei vor allem die fundamentalen, disruptiven Umbrüche bei Technologie, Demografie und Klima, das Niedrigzinsumfeld sowie die zahlreichen Sondereffekte der pandemiebedingten fiskalpolitischen Maßnahmen.

Der Ertrag

Auf der Ertragsseite konnte Hauck Aufhäuser Lampe in 2021 beim Zinsüberschuss mit 33,9 Millionen Euro (Konzern: 48,6 Millionen Euro) eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 3,7 Prozent erzielen. Dies ist im Kontext des geldpolitischen Umfeldes – einer Funds Target Range der Fed bei 0,00 bis 0,25 Prozent, eines EZB-Einlagesatzes von -0,05 bis 0,00 Prozent und der hohen Liquidität durch umfangreiche Anleihekäufe wie zum Beispiel das PEPP – bemerkenswert. Nach wie vor ist der Rohertrag in der Bankenbranche zu über 70 Prozent vom Zinsgeschäft abhängig.