Eingesetztes Eigenkapital bei Schiffen & Co Das sind die Hidden Champions unter Zweitmarkt-Investments

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Auch bei Flugzeugfonds ist die Entschuldung das A und O

In der Luftfahrt verhält es sich ähnlich. Ein Flugzeug, das 15 Jahre verleast ist, laufend 7 Prozent zum Nominalwert auszahlt und in diesem Zeitraum komplett entschuldet wird, ist sehr verlockend für Zweitmarktkäufer. Am Ende der Laufzeit – so der Leasingnehmer durchhält – gibt es noch immer die entschuldete Maschine. Ohne Kapitaldienst reichen hier oft Bruchteile der bisherigen Charter aus, um auf das geringe Eigenkapital interessante Auszahlungen zu leisten. Dies kann sogar gelingen, wenn der Wert des Flugzeugs sich halbiert oder drittelt.

In den vergangenen Jahren gab es Fälle, in denen Flieger, für die kein Anschluss-Leasing gefunden werden konnte, zerlegt und erfolgreich als Einzelteile verkauft wurden. Für Erstzeichner der Fonds fiel das Ergebnis mit einer jährlichen Rendite von über 4 Prozent gut aus. Zweitmarkt-Investoren, die zwischenzeitlich mit einem deutlichen Abschlag auf das Nominal anlegten, durften sich indes sogar über zweistellige Renditen freuen.

Bei Private Equity-Fonds muss in der Regel kein Fremdkapital getilgt werden. Zumindest nicht auf Ebene der klassischen GmbH & Co. KG-Struktur. Aber wie wirkt sich hier der Faktor Zeit aus? Der Erstinvestor tritt in der Regel einem Blind-Pool bei. Das heißt, er kennt das Portfolio nicht, das später für Erträge sorgen soll. Der Aufbau des Portfolios kostet allerdings Zeit – und Geld. Der Zweitmarktinvestor hingegen kennt die Investitionen beim Erwerb schon, kann deren Verlauf beurteilen und Rückschlüsse auf die künftige Wertentwicklung ziehen – Ein unschätzbarer Vorteil.

Fazit

Da Verkäufer häufig kurzfristig liquide Mittel benötigen und es sich im Großen und Ganzen um einen sehr illiquiden Markt handelt, können Käufer oftmals mit deutlichem Abschlag zum Inneren Wert einkaufen. Zwar kennen auch viele Verkäufer den Wert ihres Anteils, aber sie sind sich auch bewusst, dass ein vorzeitiger Verkauf in einem engen und illiquiden Markt nur mit Abschlägen möglich ist. Profis kennen die Investitionsobjekte, deren Vergangenheit, die Einnahmesituation und den Markt genau und können daraus Kapital für die Zweitmarktinvestoren schlagen. Hierdurch kann das Chance-Risiko-Verhältnis des Sekundärmarktkäufers signifikant verbessert und die Laufzeit der Investition erheblich verkürzt werden.

Gerade für institutionelle Investoren, die gut kalkulierbare Rückflüsse aus realen Assets suchen, bietet der Zweitmarkt eine hervorragende Einstiegsmöglichkeit. Wichtig ist hierbei wie bei kaum einer anderen Anlageform ein professioneller Partner, der die Untiefen des Marktes kennt und gute von schlechten Anlagen zu unterscheiden weiß.

Über den Autor:
Jörg Neidhardt ist Gründer und Geschäftsführer von Secundus Advisory. Die hundertprozentige Tochter von Secundus Invest berät institutionelle und vermögende Privatinvestoren bei Investitionsentscheidungen und Transaktionen auf dem Zweitmarkt für Sachwertbeteiligungen.

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