Tim Albrecht verlässt die DWS. Der als Star-Fondsmanager gehandelte Investmentprofi werde Ende März gehen – auf eigenen Wunsch, wie man bei dem Unternehmen betont.
Mit seinem Weggang geht bei der DWS eine Ära zu Ende: Albrecht war 25 Jahre lang bei der Fondstochter der Deutschen Bank an Bord. Sein Name ist eng verbunden mit dem DWS Deutschland, den Albrecht im Juli 2002 als leitender Fondsmanager übernahm. Unter Albrechts Ägide sei das Fondsvermögen von rund 200 Millionen auf aktuell rund 3,5 Milliarden Euro angestiegen, erinnert man bei der DWS. Albrecht hat im Laufe seiner Karriere verschiedene Auszeichnungen erhalten, die Analyseagentur Morningstar kürte ihn etwa 2010 zum Fondsmanager des Jahres.
Um die Personalie Albrecht hatte es bereits vor einigen Jahren Wirbel gegeben: Albrecht wolle von der DWS zur Hamburger Privatbank Berenberg wechseln, hieß es Anfang November 2018. Er wäre damit dem ehemaligen DWS-Fondsmanager Henning Gebhardt gefolgt, der 2017 bei Berenberg angeheuert hatte. Der Wechsel kam jedoch nicht zustande. Albrecht blieb bei der DWS und dort weiter in der Funktion des Leiters Aktien der Dach-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) tätig.
Bei der DWS verweist man im Zusammenhang mit Albrechts Weggang auf interne Umstrukturierungen. Das bislang von Albrecht geleitete Aktienteam Deutschland beziehungsweise Dach-Region soll in den Bereich europäische Aktien integriert werden. An die Spitze dieses Verantwortungsbereichs treten Marcus Poppe und Philipp Schweneke. Die Neuordnung geschieht auf Initiative von Vincenzo Vedda, einem der beiden Nachfolger von Ex-Anlagechef der DWS Stefan Kreuzkamp, der das Unternehmen zum Jahresende 2022 verlassen hatte.
Für den von Albrecht langjährig geleiteten Fonds DWS Deutschland soll zukünftig Poppe verantwortlich zeichnen. Poppe war bislang stellvertretender Portfoliomanager im DWS-Flaggschiff-Fonds Top Dividende. Als neue Stellvertreter sollen dort wiederum Madeleine Ronner und Jarrid Klug fungieren.