Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass die Credit Suisse Nägel mit Köpfen macht: Laut eines internen Memos, das auch dem private banking magazin vorliegt, baut die angeschlagene Schweizer Großbank Ressourcen im internationalen Private Banking auf. Das Private Banking ist ein Teil des Geschäftsbereichs Wealth Management und für die HNW-Kunden angelegt, die noch nicht als hochvermögend gelten und dementsprechend ein Vermögen von unter 20 Millionen Franken besitzen.
Konkret bedeutet das, dass ausgelotet werden soll, welche Schweizer Berater künftig im internationalen Private Banking HNW-Kunden betreuen sollen und welche stattdessen individuellere Dienstleistungen für UHNWIs in den regionalen Wealth-Management-Einheiten erbringen. Laut diverser Medienberichte könnte das dazu führen, dass ein Drittel der jetzt im Schweizer Wealth Management tätigen Berater künftig aus dem internationalen Private Banking heraus Kunden berät. Bis Ende des Jahres soll der Prozess laut des Memos abgeschlossen werden.
Im internationalen Private Banking sollen Kunden klassische private Vermögensverwaltungslösungen erhalten. Dazu zählen diskretionäre Mandate, Portfolioberatung und Produkte in allen Anlageklassen sowie Lombardkredite und Hypotheken. Für UHNW-Kunden ermöglicht die Bank laut Memo zudem strukturierte oder einzelne Wertpapierleihen, Sachwertkredite oder Zugang zum Investmentbanking.
In Deutschland ist die Credit Suisse seit Frühjahr dieses Jahres mit einer UHNWI-Einheit aktiv, die von Sven Stephan geleitet wird. Da die vor Ort ansässigen Berater ohnehin auf die hochvermögenden Kunden ausgerichtet sind, dürften die vom Konzern angestoßenen Veränderungen hierzulande keinerlei Auswirkungen haben.