Betterment und Wealthfront offline Flash-Crash zwingt US-Robos in die Knie

Jon Stein: Der Betterment-Gründer hatte zuvor erklärt, Robos müssten sich im Fall einer Korrektur keine Sorgen machen.

Jon Stein: Der Betterment-Gründer hatte zuvor erklärt, Robos müssten sich im Fall einer Korrektur keine Sorgen machen. Foto: Betterment

Der jüngste Kurssturz an den Börsen hat die Webseiten der beiden führenden Robo Advisor der USA, Betterment und Wealthfront, zum Absturz gebracht. Das berichtet „Business Insider Deutschland“. Die stärkste Kurskorrektur der vergangenen sechs Jahre führte demnach dazu, dass sich die Nutzer von Betterment nicht mehr einloggen konnten.

„Besonders hohe Volumina“

Ähnliche Probleme gab es beim Wettbewerber Wealthfront. Ein Betterment-Sprecher erklärte den Ausfall mit dem „besonders hohen Handelsvolumen“, die Depots seien jedoch zu jedem Zeitpunkt sicher gewesen und Prozesse wie das Rebalancing ohne Unterbrechung weitergelaufen.

Die ersten Robo Advisors gingen nach der Finanzkrise 2008 an den Start. Seither haben Skeptiker immer wieder die Frage aufgeworfen, wie sich die vollautomatisierten Angebote wohl im Fall eines Crashs schlagen würden. Die These: Gibt es niemanden, der den Anlegern im Krisenfall die Hand hält, werden diese ihr Geld fluchtartig abziehen. Betterment-Gründer Jon Stein hingegen hatte zuvor mehrfach erklärt, Robos müssten sich im Fall einer Korrektur keine Sorgen machen.

Gescheiterte Generalprobe

Ausgerechnet die erste wirkliche Generalprobe ging nun schief. Allerdings waren die Log-In-Probleme nach rund einer halben Stunde wieder behoben. Zur Ehrenrettung der Robos sei zudem noch angemerkt: Auch Kunden großer Finanzdienstleister wie T. Rowe Price, Vanguard oder TD Ameritrade hatten Probleme, sich in ihre Accounts einzuloggen. Bleibt zu hoffen, dass sowohl Robos als auch etablierte Anbieter ihre Lehren aus diesem Warnschuss ziehen. 

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