Kommentar Deutsche Bank Research Was der Aufstieg von Robo Advice für Vermögensverwalter bedeutet

Ist bei der Deutschen Bank für Kapital- und Finanzmarktanalyse zuständig: Orcun Kaya

Ist bei der Deutschen Bank für Kapital- und Finanzmarktanalyse zuständig: Orcun Kaya

Die Zahl der Robo Advisor wächst stetig. Zu den Nutzern zählen nicht nur Millennials, sondern zunehmend auch wohlhabende und höher qualifizierte Kunden. Mit dem Begriff Robo Advice werden auf Algorithmen und Modellen basierende Online-Anlageempfehlungen und Portfoliomanagement-Dienstleistungen bezeichnet. Dabei greifen menschliche Berater kaum noch oder gar nicht ein. Vielmehr werden die für die einzelnen Kunden optimalen Anlagestrategien ausschließlich von Computerprogrammen ermittelt.

Ein typischer Robo-Advisor-Prozess umfasst drei Phasen: Erstens ein anfängliches Screening der Anleger, zweitens die Umsetzung der Anlagestrategie und drittens die Überwachung und Bewertung dieser Strategie. In all diesen Phasen ermöglichen es Robo Advisors den Kunden, ihre Depots über nutzerfreundliche Smartphone-Apps und Internetseiten laufend im Auge zu behalten. Die Kunden können ihre Portfolios jederzeit anpassen und ihre Präferenzen oder das Sparvolumen flexibel ändern.

Die digitale Neukunden-Aufnahme ist eine der entscheidenden Phasen im gesamten Robo-Advice-Prozess. Die Kunden füllen dabei zunächst einen Fragebogen aus, der den Robo Advisors Aufschluss über ihre finanziellen Ziele, den Anlagehorizont und die Risikobereitschaft gibt. Dieses Online-Verfahren ist außerordentlich bequem und effizient, birgt damit aber auch die Gefahr einer übermäßigen Vereinfachung. Im zweiten Schritt wählen die Robo Advisors bestimmte Vermögenswerte aus, die zu den Vorlieben der Anleger passen.

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Um diversifizierte und kostengünstige Anlagelösungen anbieten zu können, investieren Robo Advisors vor allem in börsengehandelte Indexfonds (ETFs). Sie folgen dabei einem relativ konservativen Ansatz und verwenden lediglich stark diversifizierte und hoch liquide ETFs, die über eine lange Historie verfügen. Daher kommen faktisch nur rund 3 bis 6 Prozent aller am Markt gehandelten ETFs für Robo-Advisory-Services infrage.