Die Berenberg Bank muss ihren Stammsitz an der Binnenalster und in unmittelbarer Nähe zum Jungfernstieg aufgeben. Damit verlässt eine der ältesten Privatbanken der Welt den traditionellen Hamburger Standort für Privatbanken. Ende 2024, beziehungsweise Anfang 2025 wird die Privatbank eine neue Immobilie beziehen.
„Der Grund für den Umzug ist, dass unser Anfang der 1970er bezogenes Gebäude an der Binnenalster ans Ende seines Lebenszyklus gelangt“, sagt Christian Kühn, persönlich haftender Gesellschafter von Berenberg gegenüber dem private banking magazin.
Die Gebäudetechnik sei veraltet. Auch energetisch entspreche die bisherige Immobilie nicht mehr den Anforderungen. Hinzu kommen veraltete Leitungen. „Neue Datenleitungen zu verlegen ist mit enormem Aufwand verbunden. Daher haben wir uns im vergangenen Jahr nach einem neuen Standort in Hamburg umgesehen“, so Kühn.
Berenberg-Sitz: Überseering statt Binnenalster
Das neue Hauptquartier entsteht am Überseering in Winterhude, wo aktuell ein Ensemble aus Wohn-, Gewerbe- und Büroimmobilien entsteht. Berenberg wird alleiniger Mieter eines Büroturmes mit zwölf Stockwerken und einer Fläche von 19.200 Quadratmetern; angestrebt ist der DGNB Goldstandard für nachhaltiges Bauen. Entworfen wurde der zukünftige Sitz von Berenberg von KBNK Architekten.
Der größte Vorteil sei, dass Berenberg das Gebäude von Grund auf nach seinen Vorstellungen und Bedürfnissen entwickeln könne. „Es wird also „Berenberg-like“ werden“, verspricht Kühn. Die Mitarbeiter würden nicht nur modernste Arbeitsplätze erwarten, sondern auch Duschen und Umkleiden. Es gebe zudem genügend Raum, um Kunden zu empfangen und Veranstaltungen durchzuführen sowie eine Dachterrasse mit Blick über Hamburg.

Flughafennähe, Restaurants und Kita: Berenberg hofft auf lebendiges Quartier
Ein wichtiges Kriterium für die Standortwahl sei die Flughafennähe gewesen: „Da wir mittlerweile sehr international ausgerichtet sind und viele Kunden aus ganz Deutschland haben“, so Kühn. „Für den Standort sprach auch, dass in unmittelbarer Nähe eine Kita entsteht und dass ein vielfältiges gastronomisches Angebot verfügbar ist.“ Zudem würden auf dem Areal Wohnungen gebaut werden. Berenberg hofft daher auf ein lebendiges Quartier.