Ende des Rechtsstreits Christian Haub auf dem Weg zum Tengelmann-Alleineigentümer

Die Brüder Karl-Erivan, Georg und Christian Haub (von links nach rechts) vor einem Tengelmann-Markt.

Die Brüder Karl-Erivan, Georg und Christian Haub (von links nach rechts) vor einem Tengelmann-Markt. Foto: Imago / Sven Simon

Die Tengelmann-Eigentümer, Georg und Christian Haub, haben ihren Streit um die Struktur des Konzerns vergangene Woche beendet. Georg Haub hat die Klage gegen seinen Bruder Christian zurückgenommen. Das bestätigte eine Sprecherin des Landgerichts München. Zuvor hatte die „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ über das Ende des Rechtsstreits berichtet (Bezahlschranke).

Der Rechtsstreit war nicht der erste familiäre Konflikt, nachdem der damalige Unternehmenschef Karl-Erivan Haub im April 2018 von einer Skitour in den Alpen nicht wieder zurückkehrte. Christian Haub hatte die Geschäftsführung übernommen. Vergangenes Jahr kaufte er die Anteile der Familie seines verschollenen Bruders. Damit hält Christian Haub 69 Prozent und Georg Haub die übrigen 31 Prozent am Unternehmen.

Der Grund für den nun beigelegten Rechtsstreit liegt rund zehn Monate zurück.  Ende 2021 hatte Christian Haub die Auflösung von Unternehmensrücklagen in Höhe von knapp 1,2 Milliarden Euro durchgesetzt, gegen den Willen seines Bruders. Mit seinem Anteil wollte Christian Haub einen Teil der Anteile finanzieren, die er von der Familie seines verschollenen Bruders aufkaufen wollte. Doch durch die Klage Georg Haubs waren die Gelder blockiert.

 

 

Nun ist nicht nur die Anfechtungsklage zurückgezogen. Christian Haub habe zusätzlich das unwiderrufliche Recht, bis Ende 2025 sämtliche Anteile von Georg Haub aufzukaufen. Nach Informationen der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ soll sogar bereits der Kaufvertrag ausgehandelt sein. Damit könne Christian Haub in absehbarer Zeit die Alleinkontrolle über eines der größten deutschen Familienunternehmen übernehmen.

Die Tengelmann-Gruppe beschäftigt 75.000 Mitarbeiter und erwirtschaftet mehr als acht Milliarden Euro Umsatz. Zum Konzern gehören unter andrem die Obi-Baumärkte und der Textildiscounter Kik.

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