Die Schweizer Großbank UBS soll angeblich eine Teilübernahme der Commerzbank prüfen, wie verschiedene Medien berichten. Dabei soll die UBS besonders Interesse an der Wealth-Management-Sparte des zweitgrößten deutschen Instituts zeigen.
Derzeit sei ein Strategieteam der Schweizer damit beschäftigt, verschiedene Szenarien einer möglichen Übernahme zu prüfen, schreibt die Schweizer Zeitung NZZ unter Berufung auf einen Insider. Während die UBS im Geschäft mit sehr vermögenden Kunden auf dem Heimatmarkt eine starke Position hält, befindet sie sich hierzulande noch im Aufbau einer Präsenz.
Zudem kann die UBS mit zwei hochrangigen Top-Leuten in ihren Reihen – die in der Vergangenheit eng mit der Commerzbank in Verbindung standen – auf Insiderwissen setzen. Martin Blessing, bis April 2016 Vorstandschef der Commerzbank, leitet heute das Schweiz-Geschäft der UBS. Der aktuelle UBS-Präsident war 2008 als Bundesbank-Präsident mit hauptverantwortlich, Staatshilfe für die Commerzbank zu ermöglichen.
In den vergangenen Wochen gab es bereits Gerüchte um ein Interesse seitens der internationalen Banken BNP Paribas und Unicredit an der Commerzbank. Das Frankfurter Geldhaus befindet sich zu rund 15 Prozent noch im Besitz des Bundes, der aber offenbar ein weiteres Engagement in Frage stellt. Der Anteil stammt noch aus der Unterstützung während der Finanzkrise, als der staatliche Bankenrettungsfonds Commerzbank-Anteile für 5,1 Milliarden Euro übernommen hatte.