Ehemaliger Merck-Finck-Geschäftsführer Reinhard Krafft startet als Finanzvorstand von Frankfurter Stiftung

Reinhard Krafft ist seit November Finanzvorstand bei der Stiftung Polytechnische Gesellschaft

Reinhard Krafft ist seit November Finanzvorstand bei der Stiftung Polytechnische Gesellschaft: Er verwaltet ein Stiftungsvermögen von über 500 Millionen Euro. Foto: SPTG/Gaby Gerster

Reinhard Krafft ist seit 1. November 2023 neuer Finanzvorstand der Stiftung Polytechnische Gemeinschaft. Kraffts Wechsel wurde bereits im Juli angekündigt, nun startet er auch operativ in seine neue Aufgabe. Der 59-Jährige war zuletzt als Geschäftsführer der Merck Finck tätig, die Teil der Quintet-Bankengruppe ist. Dieses Magazin hatte im Januar 2023 darüber berichtet, dass Krafft und Merck Finck getrennte Wege gehen – dann war es monatelang ruhig um den ehemaligen Deutschlandchef geworden, während bei Merck Finck Michael Savenay das Ruder übernahm.

 

Krafft arbeitete bei Merck Finck seit März 2021 als Geschäftsführer und war von Rothschild & Co zu dem in München beheimateten Unternehmen gewechselt. Für Rothschild & Co leitete er jahrelang das deutsche Wealth Management, bei Sal. Oppenheim Jr. & Cie. zuvor das Private Banking. Außerdem war er viele Jahre für die Dresdner Bank tätig, unter anderem als deren Investmentchef. Dass Krafft nun zur Stiftung Polytechnische Gemeinschaft wechselt, kommt nicht von ungefähr: Laut einer Mitteilung der Stiftung ist Krafft bereits seit 2014 Mitglied der Polytechnischen Gesellschaft, seit Mitte Oktober ist er auch deren Schatzmeister. Als Finanzvorstand soll er nun seine jahrelange Erfahrung in Wealth und Asset Management, Corporate Finance sowie Immobilien und Private Markets einbringen.

Stiftung wurde 2005 von Frankfurter Bürgervereinigung gegründet

Sein Vorgänger bei der Stiftung ist Johann-Peter Krommer, der seinen Posten als Vorstand für Finanzen, Personal und Organisation nach 18 Jahren Leitungstätigkeit bei der Stiftung planmäßig verlässt und in den Ruhestand eintritt. Krommer, der jahrelang für die Frankfurter Sparkasse tätig war, wechselte im Apri 2006 in den Stiftungsvorstand. Während seiner Amtszeit stieg das Stiftungsvermögen von 397 auf 515 Millionen Euro, insgesamt erwirtschaftete er im Vermögensmanagement der Stiftung zwischen 2006 und 2023 eine durchschnittliche Rendite von 3 Prozent.

Die Stiftung Polytechnische Gesellschaft engagiert sich für Menschen in Frankfurt am Main. In den Bereichen Bildung, Kultur, Bürgerengagement, Wissenschaft, Handwerk, Soziales und Demokratie realisiert und unterstützt die Stiftung Projekte, die die Persönlichkeitsentwicklung des Einzelnen fördern und die Teilhabe an der Gemeinschaft stärken sollen. Gegründet wurde sie 2005 von der Polytechnischen Gesellschaft, die wiederum von Frankfurter Bürgern im Jahr 1816 gestartet wurde. Der Bürgervereinigung gehörten auch Johann Wolfgang von Goethe und Freiherr vom Stein an.

Für die Errichtung der Stiftung hat die Polytechnische Gesellschaft den größten Teil der Erlöse, die ihr im Jahr 2005 aus dem Verkauf der Frankfurter Sparkasse zugeflossen sind, zur Verfügung gestellt. Die Frankfurter Sparkasse wiederum entstand 1989 durch den Zusammenschluss der Frankfurter Sparkasse von 1822, einer Tochter der Polytechnischen Gesellschaft, mit der Stadtsparkasse Frankfurt.

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