Put-Write-Index Wie Optionsstrategien das Risiko von Aktienpositionen verringern

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Doch statt den Index zu kaufen und auf Kapitalzuwachs und Dividenden zu warten, verlangt er eine Vorauszahlung dafür, dass er das Markt-Risiko übernimmt. Es ist also eine einfache Sache, einen Geldzufluss (Cashflow in) zu akzeptieren und darauf zu warten, dass der Put-Kontrakt ausläuft oder realisiert wird, statt einen Geldabfluss (Cashflow out) zu zahlen und darauf zu warten, dass der Markt Erträge liefert.

Technisch gesehen gibt der Verkäufer dem Käufer das Recht, einen Index zu einem bestimmten Kurs an einem bestimmten Datum zu verkaufen, wobei er eine Zahlung im Austausch für die Preisfestsetzung und die Übernahme des Risikos erhält. Wenn der Kurs des zugrunde liegenden Index unter den Ausübungspreis des Puts fällt, ist der Put im Geld (in the money, ITM) und wird bei Verfall realisiert. Wenn der Index über dem Ausübungspreis bleibt, ist er aus dem Geld (out of the money, OTM) und wird wertlos verfallen.

In beiden Fällen behält der Put-Writer die erhaltene Prämie. Das Risiko für den Aktienindex-Anleger ist ein Rückgang des zugrunde liegenden Index, da der Stillhalter verpflichtet ist, dem Optionsinhaber die Differenz zwischen dem Ausübungspreis und dem Preis des Index bei Ablauf zu zahlen – abzüglich etwaiger Prämien für den Verkauf der Option.

Anatomie einer Option: Auszahlung at the money

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 Quelle: Neuberger Berman

Und wie steht es um die Renditeeigenschaften des Put-Write-Index? Der CBOE S&P 500 PutWrite-Index hat im Back-Testing bis 1986 eine Rendite geliefert, die annualisiert geringfügig über der des S&P 500 liegt. Im Allgemeinen schnitt er in starken Märkten etwas schlechter ab, konnte moderate Gewinne mitnehmen, überzeugte in Seitwärtsmärkten und zeigte während weniger starken Marktphasen eine überdurchschnittliche Leistung, indem er deutlich weniger zurückging.

Das wichtigste Risiko beim Verkauf von Puts besteht darin, dass Anleger in Zeiten von Marktstress ein aktienähnliches Risiko eingehen, aber der Ausgleich dafür ist ein steter Strom von Optionsprämien, die angesichts der Volatilität sogar noch steigen. Das Nettoergebnis ist ein Aktienengagement mit einer wesentlich geringeren Volatilität, einem geringerem Verlust und einer höheren Risikoeffizienz als der zugrunde liegende Aktienindex.



Über den Autor:
Derek Devens (CFA) ist Senior-Portfoliomanager bei Neuberger Berman.

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