Ausblick Welche Risiken es jetzt für die Asset Allocation gibt

Herbstliches Wetter im New Yorker Central Park

Herbstliches Wetter im New Yorker Central Park: Auch wenn eine Rezession bisher ausblieb, bleiben Risiken am Markt. Foto: Imago Images / Panthermedia

Die Zinsraten von US-Treasuries sind so hoch wie seit 2007 nicht mehr, auch der US-Dollar hat Höchststände erreicht, die Kreditvergabestandards wurden verschärft und ein Barrel Öl kostet 90 US-Dollar – die Finanzierungsbedingungen in den USA sind schwieriger geworden. Das könnte auch die immer noch hohe Inflationsrate eindämmen und am Ende auch zum Ende des aktuellen Zinszyklus führen.

Vier Risiken für die künftige Asset Allocation

Was allerdings dann passiert, darüber diskutieren die Volkswirte derweil noch. Zuletzt sprach viel für eine „weiche Landung“ in den USA: Schließlich wuchs die Volkswirtschaft in 2023 robust, die Aktienkurse stiegen und die Kredit-Spreads verengten sich. Aber: Während China sich bereits in einer Rezession befinde, könnte auch die USA vor einer härteren Zeit stehen, meint Tom Fahey, globaler Senior-Makrostratege von Loomis Sayles. Schließlich materialisierte sich die für 2023 erwartete Rezession in den USA bisher nicht. Fahey merkt aber an: „Unserer Ansicht nach sind die Wachstumserwartungen zu hoch, da die Anleiherenditen in die Höhe geschossen sind, der US-Dollar stärker geworden ist und die Energiepreise gestiegen sind.“

Das Umfeld wirkt sich demnach auch auf die Unternehmen aus, deren Preissetzungsmacht abhandenkommt, weshalb wiederum die Margen sinken könnten. Am Aktienmarkt ergibt sich deswegen eine Zweiteilung, erklärt Fahey: „So erzielte der gleichgewichtete S&P 500 im bisherigen Jahresverlauf bis zum 25. September eine Rendite von 2,0 Prozent gegenüber 18,0 Prozent für den nach Marktkapitalisierung gewichteten S&P 500.“

Für die Asset Allocation hat Fahey vor diesem Hintergrund vier Risiken ausgemacht:

  1. Die Weltwirtschaft ist anfällig und könnte daher Gefahr laufen, in die Abschwungphase des Kreditzyklus einzutreten.
  2. Die meisten Bewertungen von Vermögenswerten spiegeln bereits ein Soft-Landing-Szenario wider. Die Wahrscheinlichkeit einer sanften Landung könnte aber geringer sein – und die Märkte daher zu optimistisch bewertet.
  3. Mittelfristig könnte eine Gewinnrezession eintreten. Dennoch könnten die Unternehmen einen Weg finden, die Herausforderungen zu meistern und ihre Gewinne trotz wirtschaftlicher Schwäche und höherer Zinssätze weiter zu steigern.
  4. Zu einem Abschwungszenario gehört auch eine steigende Arbeitslosenquote. Wenn die Arbeitslosenquote in den USA allerdings nicht über 4,0 Prozent steigt, könnte eine sanfte Landung doch noch eintreten.

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