Der Schaden, den ein österreichischer Private Banker bei der Kathrein Privatbank wohl schon seit den 1990er Jahren hinterlassen haben könnte, ist offenbar größer als bisher angenommen: Laut Medienberichten von „Der Standard“ wird dem im Mai 2023 entlassenem Kundenberater vorgeworfen, rund 30 Millionen Euro von vermögenden Kunden veruntreut zu haben. Nachdem bei der Bank ein „potenzieller Schadensfall“ entdeckt worden sei, stand eine Summe von „nur“ 6,1 Millionen Euro im Raum, für die auch eine Rückstellung gebildet wurde. Dieser Betrag hat sich nun laut der Medienberichte auf 27 Millionen Euro erhöht.
Etwa zehn Kunden der Privatbank sollen betroffen sein
Betroffen seien insgesamt zehn verschiedene Klienten der Kathrein Privatbank – aufgefallen ist der Betrug wohl erst, als einer der Kunden verstarb. Demnach erwog die Erbengemeinschaft des Kunden, der ein enges Vertrauensverhältnis mit dem Banker gehabt haben soll, auch eine Klage gegen die Bank, weil sich die Parteien bisher nicht über die Schadenssumme einig wurden.
Die Bank selbst äußerte sich mit Verweis auf laufende Verfahren nicht zum Volumen des möglicherweise veruntreuten Vermögens, es wurde aber eine Wirtschaftsprüfungskanzlei zur Untersuchung hinzugezogen. Zusätzlich ermittelt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) gegen eine Person wegen Veruntreuung, auch Hausdurchsuchungen und Kontoöffnungen gab es laut der Medienberichte. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Die Kathrein Privatbank wurde 1924 gegründet und wechselte seitdem mehrfach den Besitzer. Aktuell gehört die Bank als hundertprozentige Tochter zur Raiffeisen-Bankengruppe und bündelt das Private-Banking-Geschäft des Instituts unter einem Dach. Das Institut beschäftigt 120 Mitarbeitende.