Studie von App Audit 2023 Die Vermögensverwalter mit dem höchsten Provisionsergebnis pro Mitarbeiter

Platz 9: Grüner Fisher Investments

Torsten Reidel, Geschäftsführer von Grüner Fisher

Torsten Reidel, Geschäftsführer von Grüner Fisher. © Grüner Fisher

Zahl der Mitarbeiter: 152

Provisionsergebnis: 167.218.000 Euro

Provisionsergebnis im Jahr 2021 pro Mitarbeiter: 1.100.000 Euro 

Provisionsergebnis im Jahr 2020 pro Mitarbeiter: 183.000 Euro

Auch wenn die App-Audit-Analyse der Geschäftsberichte aus 2021 teilweise noch Rekordwerte auswies: Die deutsche Vermögensverwaltungsbranche erlebt inzwischen eine bemerkenswerte Trendwende. Nach dem Höchststand der Gewinneinnahmen im Jahr 2021 zeichnet sich für 2022 eine Abwärtsbewegung ab. Das zeigt eine Abfrage, die das „Handelsblatt“ unter Vermögensverwaltern gestartet hat.

Flossbach von Storch: Anpassung an neue Realitäten

Dabei war 2021 ein Rekordjahr für viele Asset Manager. Flossbach von Storch, der größte unabhängige Vermögensverwalter in Deutschland, erzielte 2021 Netto-Provisionseinnahmen in Höhe von 685 Millionen Euro. Das ist beinahe doppelt so viel wie im Corona-Jahr 2020 und sorgt für den ersten Platz im neuen Ranking von App Audit, welches nun gebündelt die Ergebnisse von 2021 auflistet. Unabhängige Vermögensverwalter können ihre Ergebnisse mit einem Zeitverzug von bis zu einem Jahr nach Ende des Geschäftsjahres veröffentlichen.

Doch die Rally ist vorerst vorbei - selbst beim Branchenprimus Flossbach von Storch. Mitgründer Kurt von Storch räumte gegenüber dem „Handelsblatt“ ein, dass die Provisionseinnahmen im Geschäftsjahr 2022 auf das Niveau von 2020 fallen werden.

Börsen im Abwärtsstrudel

Die Gewinneinnahmen der Branche erreichten 2021 noch Höchststände. Für 2022 deutet sich jedoch eine Trendwende an. Nicht nur Flossbach von Storch, sondern auch andere unabhängige deutsche Vermögensverwalter werden im vergangenen Jahr weniger verdient haben als noch 2021, wie die Umfrage unter den Vermögensverwaltern ergab.

Die Hauptursache dafür sind negative Börsentrends, die durch den Krieg in der Ukraine, Inflation und eine Änderung der Zinspolitik verursacht wurden. Im letzten Jahr haben internationale Aktien- und Anleihemärkte, gemessen an wichtigen Indizes wie dem MSCI World und dem FTSE World Government Bond Index, deutlich an Wert verloren.

Sinkende Gebühren und fehlende Erfolgsprämien

Dass die Einnahmen der unabhängigen Vermögensverwalter im Vergleich zu 2021 gesunken sind, hat zwei Gründe. Da ist zunächst der fixe Prozentsatz an Gebühren, der an das verwaltete Kapital gekoppelt ist. Diese Gebühr liegt normalerweise zwischen 1,0 und 1,5 Prozent. Sinkt der Wert der Anlagen – so wie im vergangenen Jahr -, sinken auch die Gebühren. Zum anderen fehlte 2022 häufig die „Erfolgsgebühr“, wenn Vermögensverwalter etwa mehr Gewinne als ein bestimmter Vergleichsindex erzielen.

Seit dem vergangenen Jahr bekomme die Branche zudem die Geldabzüge institutioneller Investoren zu spüren, wie Kurt von Storch dem „Handelsblatt“ sagt. Demnach würden seit der Zinswende Großanleger häufig selbst die als sicher geltenden Anleihen kaufen, statt die Geldmittel von Dritten verwalten zu lassen. Zudem hält der Trend zu den preisgünstigen passiven Anlagen wie ETFs weiter an.

Grüner Fisher Investments wächst überproportional stark

Auch andere Vermögensverwalter wie DJE Kapital, Acatis Investment und Lupus Alpha Asset Management berichten von einem Rückgang der Einnahmen im Jahr 2022 im Vergleich zu 2021.

Ein Vermögensverwalter sticht jedoch aus dem Ranking heraus: Grüner Fisher Investments. Die deutsche Einheit des großen US-Managers Fisher Investments steigerte ihre Einnahmen 2021 am stärksten. Mit 167 Millionen Euro fielen die Provisionseinnahmen dreimal so hoch aus wie 2020.

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