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Zeit zu Handeln Der Klimawandel und die Rolle der Vermögensverwalter

Pinguin im Eis

Pinguin im Eis: Um den Klimawandel zu begrenzen, sind koordinierte internationale Anstrengungen nötig. Foto: imago images / ingimage

My-Linh Ngo, BlueBay AM

Vermögensverwalter können in zweierlei Hinsicht zum Kampf gegen den Klimawandel beitragen: Sie entscheiden, wie sie Kapital zuweisen und haben Einfluss darauf, ob Unternehmen und Staaten Zugang dazu erhalten – und zu welchen Konditionen.

Der Markt für festverzinsliche Wertpapiere spielt dabei schon allein aufgrund seiner Größe eine wichtige Rolle: Er umfasst weltweit rund 128,3 Billionen US-Dollar, während die Aktienmärkte lediglich ein Volumen von 34,8 Billionen US-Dollar auf die Waage bringen. Der Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft ist daher nur mithilfe des Anleihemarkts möglich.

Ermutigende Anzeichen – aber nicht genug

Es wurde viel darüber diskutiert, welche politischen Maßnahmen gegen den Klimawandel erforderlich sind. Jetzt ist Zeit zu Handeln. Wir brauchen eine kollektive und koordinierte Umsetzung, um die Herausforderungen anzugehen. Es gibt zwar ermutigende Anzeichen für Fortschritt und Dynamik – aber nicht in dem nötigen Ausmaß und Tempo. Aus unserer Sicht muss jetzt Folgendes geschehen:

1. Ambitionen steigern

Die Pläne zur Senkung der Kohlenstoffemissionen müssen gestärkt und ambitionierte Ziele für Klimaneutralität bis 2050 oder früher festgelegt werden. Die Finanzwelt braucht Gewissheit über die Richtung der Politik, damit sie entsprechend planen und investieren kann.

2. Zusammenarbeiten

Öffentliche Mittel allein können den notwendigen Übergang hin zu einer kohlenstoffärmeren Wirtschaft nicht finanzieren. Vor allem muss Kapital in die am stärksten gefährdeten Schwellenländer fließen, damit diese die Auswirkungen des Klimawandels abfedern und Widerstandskraft aufbauen können.

3. Gerechtigkeit sicherstellen

Es sind Maßnahmen notwendig, um einen gerechten Wandel zu ermöglichen. Die Regierungen müssen verhindern, dass Menschen im Zuge des Übergangs zur CO2-Neutralität auf der Strecke bleiben.

Was jetzt nötig ist

Die Kohlenstoffemissionen steigen schneller als je zuvor, manche Auswirkungen des Klimawandels sind möglicherweise bereits unumkehrbar. Doch wenn wir sofort handeln, können wir den schlimmsten Fall immer noch verhindern. Covid-19 hat gezeigt, was im Kampf gegen existenzielle Bedrohungen quasi über Nacht möglich ist. Mit dem gleichen Engagement gilt es, die Klimakrise anzugehen.

Dabei ist gemeinsames Handeln erforderlich. Vor diesem Hintergrund ist die UN-Klimakonferenz 2021 (COP26) im November umso wichtiger. Vieles hängt davon ab, ob den Teilnehmern das wahre Ausmaß der Krise bewusst ist. Aus unserer Sicht ist sie die beste Chance für die Regierungen, die globale Zusammenarbeit mit ehrgeizigen verbindlichen Verpflichtungen zu stärken.

Zwar ist es richtig und wichtig, auf die Risiken des Klimawandels hinzuweisen. Es kann aber noch mehr getan werden, um die Chancen des grünen Wandels aufzuzeigen. Denn Hoffnung ist ein starker Motivator.

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