Globale Studie und Ranking Die 500 größten Vermögensverwalter verlieren 18 Billionen US-Dollar

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Globale Studie und Ranking
Die 500 größten Vermögensverwalter verlieren 18 Billionen US-Dollar
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Das Deckballt der Studie des Thinking Ahead Instituts

Blackrock verteidigt seit 2009 den ersten Platz der größten Vermögensverwalter der Welt. Fidelity belegt seit längerem den dritten Platz und auch die Allianz ist vorne mit dabei. Foto: Imago Images / USA Today Network / Manfred Segerer / Foto2Press

Um 13,7 Prozent, nach Marktkorrekturen im Laufe des Jahres 2022 sowohl bei Aktien als auch bei Anleihen, ist die Summe geschrumpft, die von den 500 größten Vermögens-Managern des Planeten betreut wird. Ende 2022 sind es 113,7 Billionen Dollar, verglichen mit 131,7 Billionen Dollar im Vorjahr. Das ist gleichbedeutend mit dem größten Rückgang seit der globalen Finanzkrise 2008, so eine Studie des Thinking Ahead Instituts von Willis Towers Watson.

Das Vermögen verteilt sich dabei auf private Vermögensverwalter, Versicherungsgruppen, Banken, Stiftungen und weitere. Unter den ersten 20 Plätzen finden sich zwölf unabhängige Vermögensverwalter, gefolgt von Banken mit sechs und versicherungseigene Manager mit zwei Platzierungen. 

Gesamtwert des verwalteten Vermögens, aufgeteilt nach Banken, Stiftungen und Co.
Quelle Thinking Ahead Institute

Sieben der obersten zehn Plätze werden von Unternehmen aus den USA besetzt. Aus der Top 50 kommt jedes zweite Unternehmen aus den USA.

Ein Unternehmen aus Deutschland in der Top-10

  1. Blackrock steht seit 2009 ganz oben in dieser Liste, verwaltet derzeit knapp 8,6 Billionen US-Dollar.
  2. Vanguard behauptet seit zehn Jahren den zweiten Platz, verwaltet derzeit gut 7,7 Billionen Dollar.
  3. Fidelity steht das dritte Mal in Folge auf dem dritten Platz, verwaltet derzeit knapp 3,7 Billionen Dollar.
  4. State Street Global / 3,48 Billionen Dollar
  5. J.P. Morgan Chase / 2,76 Billionen Dollar
  6. Goldman Sachs / 2,54 Billionen Dollar
  7. Allianz / 2,28 Billionen Dollar
  8. Capital Group / 2,17 Billionen Dollar
  9. Amundi / 2,03 Billionen Dollar
  10. UBS / 1,85 Billionen Dollar

Weitere 21 Unternehmen aus Deutschland in der Top-500

29. Deutsche Bank / 876,78 Milliarden US-Dollar
59. Union Investment / 440,9 Milliarden Dollar
64. LBBW / 404,8 Milliarden Dollar
71. Meag / 327,9 Milliarden Dollar
83. Dekabank / 270,7 Milliarden Dollar
123. Helaba / 169,7 Milliarden Dollar
146. Talanx / 137,2 Milliarden Dollar
163. Bayerische Landesbank / 117,0 Milliarden Dollar
169. Iduna Gruppe / 107,5 Milliarden Dollar
210. Flossbach von Storch / 74,2 Milliarden Dollar
214. Metzler AM / 73,7 Milliarden Dollar
227. Versicherungskammer Bayern 66,2 Milliarden Dollar
255. Patrizia Immobilien / 55,4 Milliarden Dollar
257. Universal Investment / 55,4 Milliarden Dollar
287. Huk Coburg / 41,5 Milliarden Dollar
289. Berenberg / 41,0 Milliarden Dollar
306. Gothaer / 34,2 Milliarden Dollar
307. Nürnberger Versicherung / 34,2 Milliarden Dollar
320. Alte Leipziger / 32,2 Milliarden Dollar
446. Lupus Alpha / 14,4 Milliarden Dollar
453. KGAL / 13,9 Milliarden Dollar

Veränderung der AUM nach Regionen

Japan verzeichnete einen Rückgang von 5,5 Prozent, gefolgt von Nordamerika mit einem Rückgang von 14,2 und Europa (einschließlich Großbritannien) verzeichnete einen Rückgang von 16,8 Prozent. Verwalter aus der Kategorie „Rest der Welt“ hatten ein relativ stabileres Jahr, in dem ihre verwalteten Vermögen um 3,6 Prozent zurückgingen. Die verwalteten Vermögen in Nordamerika machten 59,5 Prozent der gesamten verwalteten Vermögen der 500 größten Vermögensverwalter aus und beliefen sich zum Jahresende auf  67,7 Billionen Dollar am Ende des Jahres 2022 (siehe Grafik).   

Bildunterschrift

Traditionelle Aktien und festverzinsliche Wertpapiere machten mit 77,4 Prozent weiterhin den größten Teil der Vermögenswerte aus. Es folgen Aktien mit 45,1 Prozent und festverzinsliche Wertpapiere mit 32,3 Prozent. Dies entspricht einem Rückgang um 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Mittlerweile machen die Investitionen in passive Strategien 34,7 Prozent des Gesamtvolumens aus, was einer Steigerung von 4,0 Prozent entspricht, während das aktiv verwaltete Vermögen 65,3 Prozent ausmacht und einen Rückgang um 2,0 Prozent verzeichnet, verglichen mit dem vorherigen Jahr. 

 

Alternatives beliebter –  große Manager verlieren überproportional

Der Anteil der alternativen Anlagen stieg auf 7,1 Prozent des verwalteten Vermögens. Der Anteil der Top-20- am Gesamtvermögen lag 2021 bei 45,2 Prozent, 2022 bei 44,2 Prozent. Damit liegt ihr Gesamtvermögen bei 50,3 Billionen US-Dollar. Die Top-20 waren demnach überproportional von den Rückgängen betroffen, was laut den Studienautoren daran liegt, dass es ihnen schwerer fällt, ein überdurchschnittliches Engagement in eben jenen weniger liquiden Anlageklassen zu haben. Deshalb sank allein Blackrocks Gesamtvermögen von über 10 Billionen US-Dollar auf 8,6 Billionen US-Dollar Ende 2022.

Während die makroökonomische Unsicherheit nach wie vor groß ist, schreiben die Studienautoren, wird allgemein ein längerfristig höheres Zinsniveau erwartet, bei dem die Sorgen um Inflation und Wachstum weiterhin groß sind. Das systemische Risiko unterstreiche die Notwendigkeit eines vorausschauenden Denkens und einer Neupositionierung der Strategie mit Anlageprozessen, die in der Lage sind, systemische Risiken zu modellieren, zu messen und sich an sie anzupassen

Nachhaltigkeit und ESG-Faktoren seien nach wie vor integraler Bestandteil von Investitionsprogrammen, auch wenn dieser Weg durch Politisierung und zunehmende Regulierung immer schwieriger wird. Zudem gäbe es vielversprechende technologische Fortschritte bei der Entwicklung von künstlicher Intelligenz (KI) und Automatisierung, die Vermögensverwaltern beim Aufbau von Widerstandsfähigkeit und bei der Bewältigung aktueller Herausforderungen helfen können.

Die ganze Studie mit der vollständigen Top-500-Liste können Sie hier lesen

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