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Anlagechancen mit Seitwärtspapieren So wird die Unsicherheit zum Verbündeten

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Wie läuft es bei Autozulieferern, Pharma- und Chemieriesen und Energieversorgern?

Skeptisch hat sich zuletzt auch der Autozulieferer Continental geäußert. Selbst das gesenkte Umsatzziel von 44,5 Milliarden Euro für 2018 sei in Gefahr, wenn die weltweite Fahrzeugproduktion nach dem dritten auch im vierten Quartal schrumpfen sollte. Vorstandschef Elmar Degenhart drückt daher auf die Kostenbremse. So hat er zum Beispiel für den Bereich ContiTech, der unter anderem Kunststoffleitungen und Fördergurte herstellt, ein Sparprogramm aufgelegt.

Defensive ist auch bei Bayer gefragt. Beim Pharma- und Chemieriesen Bayer schauen Investoren vor allem auf die Zahl der Klagen wegen des Unkrautvernichters Glyphosat. Ende Oktober ist diese Zahl auf etwa 9.300 gestiegen, gegenüber 8.700 für Ende August. Bayer will sich nach eigener Aussage gegen die Klagen allerdings weiter entschieden zur Wehr setzen. Für Rückenwind sorgt die Pharmasparte: So erfreuen sich die neuen, wachstumsstarken Medikamente, wie der Gerinnungshemmer Xarelto und das Augenmedikament Eylea, guter Nachfrage. Xarelto wurde zuletzt in den USA für eine weitere Indikation zugelassen.

Wegen rückläufiger Geschäfte mit konventioneller Energie aus Braunkohle und Kernenergie ist der bereinigte operative Gewinn von RWE im dritten Quartal deutlich gesunken. Allerdings arbeitet der Konzern ebenso wie der künftige Partner E.ON am geplanten Geschäftetausch. Sobald die Behörden im Sommer 2019 die Freigabe erteilen, soll die Transaktion anschließend zügig abgeschlossen werden. Durch den Deal würde RWE zu einem der größten Produzenten Europas von Strom aus konventionellen und erneuerbaren Energien aufsteigen.

Seitwärtsprodukte könnten sich anbieten

Eine alternative Strategie zum Aktienkauf kann nach kräftigen Kurseinbrüchen der Einsatz von Seitwärtsprodukten wie Discount- oder Bonus-Zertifikaten sowie Aktienanleihen sein. Anleger setzen mit solchen Papieren auf eine Stabilisierung der Aktie und können die gestiegene Volatilität in diesem Fall zu ihrem Verbündeten machen. Denn das Chance-Risiko-Profil eines Seitwärtspapiers ist umso interessanter, je höher die (implizite) Volatilität ausfällt.

Neueinsteiger können in einer solchen Situation gegenüber Zeiten mit niedriger Schwankung von höheren Renditechancen beziehungsweise von einem größeren Discount im Papier profitieren. Discount-Zertifikate sind allerdings keine Absicherung gegen fallende Kurse, wie die nebenstehende Grafik eines beispielhaft ausgewählten Discount-Zertifikats auf ThyssenKrupp zeigt.

Das Papier kann sich dem jüngsten Abwärtstrend der Aktie nicht entziehen. In den Tagen nach der Gewinnwarnung gab das Discount-Zertifikat mit der WKN TR0V5K mit einem Cap bei 19 Euro, der im Dezember 2018 ausläuft, ebenfalls deutlich nach.

Der defensive Charakter des Produkts wird besonders vorher, bis etwa zum August 2018 deutlich, als die Aktie von ThyssenKrupp noch oberhalb des Caps notierte und eine längere Laufzeit besaß. Die Kursrücksetzer hat das Papier prozentual weniger stark nachvollzogen, weil sein Puffer bei fallenden Basiswertkursen zur Geltung kam. Dafür partizipierte das Discount-Zertifikat weniger stark an Kurssteigerungen im Basiswert, da die Gewinnchancen auf den Cap begrenzt sind.

Fazit: Mit Vorsicht und Umsicht in den Markt

Aus den hohen Kursschwankungen ergeben sich Anlagechancen, sowohl mit Aktien als auch mit Zertifikaten wie etwa Discount-Zertifikaten. Sie sind eine Alternative für einen vorsichtigen Einstieg in einen Basiswert während turbulenter Zeiten. Käufer von Discount-Zertifikaten sollten in jedem Fall aber ihre Kaufentscheidung nicht nur auf Basis der Produktparameter fällen, sondern sich auch immer mit dem jeweiligen Basiswert auseinandersetzen.

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