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Amundi zu Fixed Income Spielräume nutzen, um die Rendite zu erhöhen

„Wir wollen die Logik ‚Höhere Zinsen = höheres Risiko‘ durchbrechen“, so Myles Bradshaw, Fixed-Income-Chef für die globalen aggregierten Strategien bei Amundi Asset Management in London.

„Wir wollen die Logik ‚Höhere Zinsen = höheres Risiko‘ durchbrechen“, so Myles Bradshaw, Fixed-Income-Chef für die globalen aggregierten Strategien bei Amundi Asset Management in London. Foto: Amundi Asset Management

Herr Bradshaw, mit welcher Strategie begegnen Sie dem herausfordernden Marktumfeld für Fixed Income?

Bradshaw: Gute Gründe für eine Investition im Fixed-Income-Segment waren lange Zeit stetige Erträge, Kapitalerhalt, geringe Volatilität und eine geringe Korrelation zu anderen Assetklassen. Im aktuellen Niedrigzinsumfeld lässt sich aber kaum Ertrag ohne Risiko erzielen. Cash als risikoaverse Alternative wiederum bringt nach Abzug der Inflation nur negative Renditen.

Deshalb gehen viele Anleger gleich höher ins Risiko und setzen auf Aktien oder Sachwerte. Aber letztlich haben Sie auch hier ein ähnliches Exposure gegenüber dem Zinsänderungsrisiko, weil der Preis, den Sie in diesen Anlageklassen bezahlen, bereits einen entsprechenden Aufschlag für das Zinsänderungsrisiko enthält. Deshalb funktioniert es auch nicht, wenn Sie das Zinsänderungsrisiko umgehen, indem Sie als Anleger das Risiko Ihres Bond-Engagements einfach erhöhen, etwa mit Hochzinsanleihen. Denn im Gegenzug sinkt ja die Wahrscheinlichkeit des Kapitalflusses.

Wir wollen die Logik „Höhere Zinsen = höheres Risiko“ durchbrechen, indem wir mit einer flexiblen Strategie gezielt asymmetrische Rendite-Risiko-Profile anstreben. Wir wollen aktiv und selektiv das Risiko ins Portfolio nehmen, von dem wir glauben, dass es gut bezahlt wird – und zugleich das Risiko herausnehmen, das von zu hohen Preisen und Bewertungen ausgeht. Wir setzen daher konsequent auf Flexibilität und achten dabei auf breite Diversifikation.

Könnten Sie diese Strategie an einem konkreten Beispiel erläutern?

Bradshaw: Nehmen wir den Finanzsektor – wir sehen hier die Bewertungen aktuell als billig an, vor allem im Vergleich mit anderen Investments in den Bereichen Fixed Income und Credit. Deshalb investieren wir in diesem Segment. Warum? Das Risiko für viele europäische Banken liegt mit B und BB ähnlich wie für High-Yield-Anleihen. Doch die Banken haben in den vergangenen Jahren einen guten Job gemacht, sich massiv rekapitalisiert und zunehmend  Gewinne erwirtschaftet. Die Bilanzen verbessern sich, die Gewinne wachsen und werden dafür verwendet, sich gegen problematische Darlehen und Kredite abzusichern.

Nicht zuletzt wegen der strikt konservativen Regulierung des Bankensektors glauben wir nicht, dass es eine neue große Bankenkrise in Europa geben wird – das Risiko bei den Finanztiteln ist also eher politischer Natur und politische Zyklen laufen deutlich länger als ökonomische. Deshalb werden Herausforderungen auch nicht binnen Jahresfrist gelöst, auch nicht auf Fünf-Jahressicht. Es bleibt also viel Zeit für die Erzielung von Renditen im Fixed-Income-Bereich. Wir hedgen dabei das Zinsrisiko, indem wir überteuerte Titel aus dem Portfolio halten und gezielt unterbewertete suchen.

Passive Anlagestrategien haben in den vergangenen Jahren im Anleihesektor recht gut funktioniert, wie sehen Sie die weitere Entwicklung?

Bradshaw: Aktive und passive Anlagekonzepte haben immer ihre Berechtigung. Doch wir sehen aktuell einen Wandel, der auf einen Vorteil für aktive Bond-Strategien schließen lässt. Die Notenbanken haben im vergangenen Jahrzehnt die Zinsen gesenkt, damit sich die Wirtschaft nach der Finanzkrise erholt – das hat funktioniert. In dieser Überfülle an Liquidität hat vor allem „long risk“ funktioniert.

Investoren haben mit dem passiven Besitzen von Anleihen daher zumeist gute Renditen erwirtschaftet. Nun ändert sich aber das Szenario: Die Zinsen in den USA steigen, alle Notenbanken treten auf die Bremse und dämmen ihre Assetkäufe ein. Aktives Management ist dabei deshalb wichtig, weil man zum einen Fallstricke verhindern und zum anderen Spielräume nutzen kann, um die Rendite zu erhöhen – beispielsweise mit einer Relative-Value-Strategie, wie wir es tun.

Wie funktioniert das Risikomanagement in Ihrer Global-Bond-Aggregate-Strategie?

Bradshaw: Das findet auf mehreren Ebenen statt: Erstens haben wir einen maximalen Tracking Error gegenüber der Benchmark von 4,5 Prozent definiert. Zweitens diversifizieren wir im Portfolio nach mehreren Strategien, etwa mit einem Fokus auf Credit, Currency oder Interest Rates. Jede dieser Strategien darf dabei höchstens 1,5 Prozent zum Tracking Error beitragen. Und drittens analysieren wir die einzelnen Strategien nach ihren spezifischen Risiken. Unser Risikomanagement ist damit eingebettet in den gesamten Anlageprozess. Das bringt uns im Ergebnis eine hohe Diversifikation, die es uns erlaubt, den Markt zu schlagen – und das bei einer geringen Korrelation.

Soweit nicht anders angegeben, beruhen die hier enthaltenen Ansichten auf Recherchen, Berechnungen und Informationen von Amundi Asset Management und haben den Stand 17.10.2018. Diese Ansichten können sich jederzeit ändern, abhängig von wirtschaftlichen und anderen Rahmenbedingungen. Es gibt keine Gewähr, dass sich Länder, Märkte oder Branchen wie erwartet entwickeln werden. Diese Veröffentlichung ist kein Verkaufsprospekt und stellt kein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Anteilen in Ländern dar, in denen ein solches Angebot nicht rechtmäßig wäre. Außerdem stellt diese Veröffentlichung kein solches Angebot an Personen dar, an die es nach der jeweils anwendbaren Gesetzgebung nicht abgegeben werden darf. Amundi Deutschland GmbH ist ein Unternehmen der Amundi Gruppe.

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