Die seit der globalen Finanzkrise anhaltende Unterstützung der Finanzmärkte durch die Zentralbanken endete im Jahr 2022. Während sich die Zentralbanken mit der Eindämmung der Inflation klar auf ihr Hauptziel konzentrieren – im Falle der Europäischen Zentralbank das wichtigste, wenn nicht sogar einziges Ziel – haben sie aggressiv die Zinsen auf ein seit langem nicht mehr gesehenes Niveau erhöht.
Als daraufhin Aktien- und Anleihemärkte, auffallend stark korreliert – wie es in der Vergangenheit nur selten vorkam – einbrachen, begannen sich viele Anleger zu fragen, ob das neue Risikoumfeld das Ende des traditionellen 60/40-Portfolios bedeutet. Doch seit 2023 zeigen die Aktienmärkte eine gewisse Widerstandsfähigkeit, nachdem es den Zentralbanken gelang, die Inflation abzukühlen und eine sanfte Landung der Wirtschaft in greifbare Nähe zu bringen.
Grafik: Wie ein 40/30/30-Portfolio zu 60/40 und ausschließlich alternativen Anlagen abschneiden würde
Ein dauerhaftes Hochzinsumfeld stellt Vermögensverwalter vor die klassische Frage: Wie attraktiv sind Aktien gegenüber Anleihen? Oder anders ausgedrückt: Wie gut wird das Aktienrisiko vergütet? Im Gegensatz dazu profitieren alternative Strategien strukturell vom Hochzinsumfeld, da sie auf eine positive Rendite abzielen, die oberhalb der kurzfristigen Zinssätze liegt. Die meisten dieser Strategien sind marktneutral oder opportunistisch gehebelt, haben eine niedrige Marge gegenüber Aktien und sind hauptsächlich an den Geldmärkten investiert.
Mit Blick auf die Geldpolitik ist eindeutig klar, dass das „Whatever it takes“-Paradigma der Draghi-Ära vorbei ist. Vielen Marktteilnehmern fällt es nicht leicht, sich mit dieser Erkenntnis anzufreunden, denn es braucht Zeit und Willenskraft, um sich mental von mehr als zehn Jahren bedingungsloser geldpolitischer Unterstützung und reichlich vorhandener Liquidität zu lösen.
Die Finanzmärkte sind in eine neue Phase eingetreten, in der Wissen aus Erfahrung gewonnen wird. Wenn bislang gültige Anlagekonzepte wie das 60/40-Verhältnis in Frage gestellt werden müssen, sollten sich Anleger mit einer robusten Alternative auseinandersetzen.
Eine Diversifizierung in alternative Strategien kann Anlegern dabei helfen, sowohl ihre Performance als auch die Risikokennzahlen zu verbessern. Hat sich das 60/40-Portfolio folglich überlebt? Wir sehen eher eine ansprechende Alternative – das 40/30/30-Portfolio.
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