Ab auf die Insel Privatinseln zwischen Maklerkoryphäen, Investments und Hamburger Bankern

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Durch Mundpropaganda auf ihn aufmerksam geworden, wandten sich fortan immer mehr Insel-Interessierte an Vladi. Und der reagierte, agierte systematischer, schrieb Bürgermeister in Frankreich an und erkundete mit einem gemieteten Flugzeug selbst verschiedene Inseln. Das, was Vladi dabei an Informationen sammelte, lagert er noch immer in weißen Aktenschränken, die überall in seinem Büro verteilt stehen.

Foto: Vladi Private Islands

„Nicht jeder Spitzfelsen, der irgendwo aus dem Wasser guckt, ist auch gleich eine potenzielle Privatinsel“, erklärt Vladi. Um als potenzielle Privatinsel taugen, müssen die Inseln beispielsweise über eine Baugenehmigung verfügen oder gut erreichbar sein, eine verträgliche Fauna und eine gewisse Infrastruktur bieten. „Wenn Sie diese Kriterien alle ansetzen, schätze ich die Zahl der geeigneten Privatinseln auf 10.000 bis 15.000 Inseln, die sich auf 40 Länder verteilen“, meint Vladi.

Fündig werden Käufer – die laut Vladi nur eint, dass sie überdurchschnittlich intelligent sind – an der Atlantikküste Europas sowie im Mittelmeer, in der Karibik, in Nordamerika und in Mittelamerika. Dazu kommen einige Inseln im Pazifischen Ozean, in Neuseeland und Australien, weniger in Afrika. Und: „Das Angebot ist fix und wird eher noch geringer durch Staaten, die Inseln aus politischen oder Umweltgründen kaufen“, führt Vladi an, der Privatinseln durchaus als ein lohnenswertes Investment ansieht. Das sinkende Angebot treffe gleichzeitig auf eine steigende Nachfrage, da ein eigenes Eiland inzwischen meist leicht erreichbar und bewohnbar sei. Und teilweise sind die Privatinseln recht erschwinglich: Ab 50.000 Euro lassen sich erste Objekte kaufen, große Inseln in der Südsee mit eigener Landebahn kosten dagegen weit über 100 Millionen Dollar.

Vor einem Verkauf hat Vladi dann aber noch eine Menge zu tun: Besichtigungen tätigen, Genehmigungen einholen oder Vertragswerke prüfen. Ob er in solchen Momenten nicht lieber doch Banker geworden wäre? „Wenn ich meine Inseln, die vielen Reisen und meine Kunden sehe, dann bin ich schon ganz zufrieden, dass ich Inselmakler bin“, sagt Vladi lächelnd.

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